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Interview mit Adrian Stitzel, Leiter Online-Marketing und Digitale Kommunikation, Hochschule Luzern

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Wie gehen eigentlich Hochschulen mit dem Thema Social Media um? Wo sind sie präsent, wie haben sie alles organisiert und wie messen sie den Erfolg? Diese und noch viel mehr Fragen haben wir Adrian Stitzel, Leiter Online-Marketing und Digitale Kommunikation an der Hochschule Luzern gestellt. Und äusserst spannende Antworten erhalten.

Auf welchen Plattformen ist die HSLU präsent, und warum? Welches ist die wichtigste Plattform, wieso?
Facebook
, Twitter, Google+, issuu, Youtube, Flickr. Facebook ist die wichtigste Plattform, da sie momentan die grösste Reichweite hat. Twitter ist jedoch am Aufholen. Die allerwichtigste Plattform wird jedoch die Website bleiben, auch in Zukunft. Wir schauen uns immer wieder neue Plattformen an und integrieren sie, wenn es Sinn macht. Aus Neugier und um zu lernen.

Wie schätzt ihr euer „Level“ im Umgang und Einsatz von Social Media im Vergleich zu anderen Fachhochschulen ein? Seid ihr eher Innovator oder Follower? Warum welches?
Ich denke, wir sind momentan im vorderen Mittelfeld in den sozialen Medien. Weshalb? Social Media ist ein idealer Ort, um Geschichten zu erzählen, die in anderen Kanälen nicht so erzählt werden können. Hier sind wir auf einem guten Weg. Wir sehen Social Media als Profilierungskanal, d.h. sie unterstützen die Markenbildung.

Wie viele Ressourcen habt ihr für Social Media zur Verfügung? Wie habt ihr die Bewirtschaftung organisiert? Gibt es einen Social Media Manager,  ein Social Media Team?
Wir haben 20 Stellenprozente, welche für die Bewirtschaftung zuständig sind, aufgeteilt auf zwei Personen.

Wie entwickelt Ihr die Social Media Guidelines und wie führt ihr diese anschliessend ein?
Wir sind daran, Guidelines auszuarbeiten. Die Kernbotschaft darin wird sein, dass Social Media als Chance angeschaut werden sollen, nicht als Bedrohung. Zudem müssen die Guidelines kurz gehalten werden (1-2 A4-Seiten), wir wollen nicht alles abschliessend reglementieren, das liest ja dann keiner mehr.

Bei der Entwicklung schauen wir bestehende Guidelines anderer Organisationen an und picken die besten Punkte heraus. Die Guidelines werden ein Bestandteil einer Social-Media-Toolbox sein, welche auch CD-Vorgaben (Gestaltung und Wording, inkl. Logo) sowie eine Beschreibung der Dienstleistungen von Corporate Communications beinhalten. Für die Einführung sind Schulungen geplannt.

Wie misst ihr den Erfolg?
Im Moment überwachen wir die Social Media eher passiv (Zahl der Likes, Zahl der Feedbacks auf Beiträge). In Zukunft wird dies in die zentrale Web-Analytics-Strategie einfliessen.

Wo sind die grössten Herausforderungen? Gibt es bereits erste Erfolge?
Die grösste Herausforderung ist die Beschaffung der Inhalte, sowie die Integration in alle Kommunikationsmassnahmen. Ein erster Erfolg ist sicher, dass wir die interne Zusammenarbeit diverser Stellen bereits optimieren konnten und dadurch einen interessanten Mix von Inhalten anbieten. Zudem gibt es vermehrt Dialoge zwischen Besuchern und unserem Social-Media-Team. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass die Zahl der Follower bei Facebook und Twitter kontinuierlich steigt, ohne dass wir spezielle Kampagnen durchführen.

Betreibt ihr ein Web Monitoring/Social Media Monitoring? Und wenn ja, mit welchen Tools?
Momentan sind wir noch beim Projekt von Swissnex zum Thema Social Media dabei, welche einen Social Media Report mit Radian6 erstellen. Daneben überwachen wir zahlreiche Schlagwörter mit Google Alerts. In Zukunft müssen wir uns mit dem Monitoring stärker beschäftigen.

Nehmt ihr auch Einfluss auf die Social Media-Aktivitäten der einzelnen Teilschulen, Institute, Lehrgänge? Wie organisiert man das?
Die Schwierigkeit hier ist, die richtige Balance zwischen Kontrolle und Freiheit zu finden. Wie vorher erwähnt, sehen wir Social Media als Chance für z.B. Dozierende, sich in einer Nische zu profilieren. Dafür stellen wir die Toolbox zur Verfügung und befähigen die Departemente, Institute, etc. im Umgang mit Social Media. Dabei schauen wir auch, dass z.B. ein Redaktionskonzept über die kommenden sechs bis zwölf Monate vorhanden ist. Die Verantwortung für die Umsetzung und den laufenden Betrieb liegt dann bei den Departementen, Instituten, Dozierenden. Wir überwachen dies nur noch sporadisch, und schreiten nur ein, wenn der Brand „Hochschule Luzern“ nicht richtig dargestellt wird.

Deine Einschätzung: in welche Richtung entwickelt sich das Web im Allgemeinen, Social Media im Speziellen?
Ich nehme an, dass sich Social Media komplett in den Kommunikationsmix integrieren. Der momentane Hype wird sich abschwächen, danach geht es darum, diesen Kanal passend einzusetzen und zu pflegen. Dabei werden viele Organisationen ihr Engagement in den sozialen Medien anpassen. Die Website wird die zentrale Marketingplattform bleiben, sie wird jedoch zum digitalen Marketingsystem ausgebaut. Web Analytics wird dabei immer wichtiger. In Zukunft wird viel mehr darauf geschaut, wie einzelne Inhalte „performen“ und sie werden anhand Kennzahlen optimiert.

Vielen Dank!
Gern geschehen.

Kategorie:  InterviewSocial Media

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