20 Jahre Popstars Casting-Show: warum funktionieren diese Formate noch immer?
Vor nun gut 20 Jahren flimmerte die erste wirklich grosse und bekannte Casting-Show über die deutschsprachigen Bildschirme. Mit «Popstars» im Jahr 2000 hat ein Trend bei uns begonnen, der bis heute anhält. Und die einstigen Stars treten immer noch in die Öffentlichkeit. Aber dazu gleich mehr.
Die frühen Anfänge bis zu den heutigen Formaten
Im Jahr 2000 gewannen 5 Girls die erste Popstars Staffel. Sie nannten sich fortan «No Angels». Im Jahr 2001 folgten dann «Bro’Sis» und 2003 «Overground» und «Preluders». Auch im Jahr 2001 startete die Sendung «Popstars» auf dem Schweizer Fernsehsender TV3 durch. Hier bewarben sich über 1’200 Mädchen und die Band «Tears» wurde als siegreiches Viererpack gekürt.
2002 kam dann «Deutschland sucht den Superstar» mit Kult-Juror Dieter Bohlen, 2006 Germanys Next Topmodel mit Heidi Klum in die Casting-Show-Riege hinzu. Später folgten noch Dating-Formate wie «Der Bachelor», «Bauer sucht Frau» und einige weitere hinzu. Zum Teil wurden sogar Schauspieler für Filme gecastet in Castingshows wie z.B. für «Wicki und die starken Männer». Wenn wir an aktuelle Castingshows denken, kommen uns sicher die folgenden in den Sinn: «Der Bachelor», «Deutschland sucht den Superstar», «Das Supertalent» und «The Voice of Germany/Switzerland». Castingshows gibt’s also in vielen Formaten und fast allen Ländern der Welt und ziehen Millionen von Zuschauern an.
Was macht den Hype der Formate aus?
Der Wunsch, aus einem gesellschaftlichen Umfeld zu entfliehen und ein grosser Star zu werden, können viele nachvollziehen. Das macht die Cinderella-Story der Castingformate aus. Man kann sich mit dem Otto-normal-Kandidaten identifizieren und gönnt ihnen somit meist den Erfolg.
Man fiebert mit, wie man das Ziel versucht zu erreichen. Jeder kann es schaffen. Ob der Zuschauer den Kandidaten am Anfang mag oder nicht, ist nicht wichtig. Solange die Neugier bestehen bleibt. Schadenfreude, Fremdschämen und andere emotionale Reaktionen sind von den Machern der Shows genauso gewünscht wie die Sympathie zu einem Kandidaten.
Man könnte den Hype der Castingshow-Kandidaten von früher fast schon mit dem um die grossen Influencer (egal ob TikTok, Instagram, YouTube und Co.) vergleichen. Durch die Erfolge und Misserfolge der Castingkandidaten wurden diese emotional nahbar für die Zuschauer. Sie waren wie du und ich und man «traf» sie einmal pro Woche auf der «Mattscheibe». Man durfte in ihre Welt blicken und fühlte sich so immer näher. Und am Ende war der «grosse Star» doch nur ein «guter Freund» aus der Ferne, der zu einem lukrativen Werbeträger für viele Marken wurde. Storytelling und emotionale Bindung zu Personen haben eben schon immer funktioniert.
Auch 20 Jahre später lässt sich noch Kohle machen
Zum 20-jährigen Bandjubiläum der «No Angels» wurde ein neuer YouTube-Auftritt für die Band geschaffen. Fans haben diesen natürlich entdeckt und kurz darauf wurde auch schnell klar, wieso dieser geschaffen wurde. Die «No Angels» werden dieses Jahr ein «Greatest-Hits»-Album aufnehmen und auf den Markt bringen.
Nostalgie lässt grüssen und die Kassen klingeln. Die alten Fans, die nun erwachsen sind und ihr eigenes Geld verdienen, kaufen Platten und Merchandising, weil’s einfach so toll ist, an die guten alten Zeiten erinnert zu werden. Jüngere entdecken vielleicht die Musik neu für sich und so kommen noch mehr Fans dazu – und das 20 Jahre später.
Fazit:
Vom Tellerwäscher zum Star ist ein Storytelling, das funktioniert. Für ein gekonntes Storytelling beraten wir Sie gerne.
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