Wie erstelle ich einen geschützten Podcast?

«Der Höhenflug der Podcasts hat eben erst begonnen», titelt die NZZ Anfang 2019. Audio-Content wird immer beliebter im Internet. Es ist also naheliegend, dass sich Firmen auch Gedanken machen, ob sie nicht auf firmenrelevanten Content via Podcast verbreiten sollen. Doch nicht immer ist der Content für die Allgemeinheit bestimmt. Was für Möglichkeiten gibt es, seinen Podcast zu schützen und nur für eine bestimmte Zielgruppe zugänglich zu machen?

Während Medienunternehmen den Anspruch haben, dass ihre Podcasts von möglichst vielen Personen gefunden werden, kann es für Firmen interessant sein, nur Mitarbeiter oder eine ausgewählte Nutzergruppe mit Podcasts zu erreichen. Dafür muss der Podcast-Feed geschützt werden. Zuerst stellt sich die Frage, ob das Unternehmen die Podcasts selber hosten möchte, oder sich für ein Fremdhosting entscheidet. Bei beiden Varianten ist ein Passwort-Schutz möglich.

Selbsthosting von geschützten Podcasts

Beim Selbsthosting werden die Podcast-Episoden direkt auf den eigenen Webspace hochgeladen. Selbsthosting bietet sich an, wenn die Firma ein CMS wie WordPress, Joomla oder Drupal hat. Mit diesen CMS-Systemen können Podcasts-Feeds einfach erstellt werden.

Um die Podcasts mit einem Passwort zu versehen, muss der Ordner auf dem Server, in welchem die Audiodateien liegen, mit einem Passwort geschützt werden. Es wäre auch denkbar einen separaten Podcast-Bereich auf der Seite einzurichten, welcher nur mit Passwort zugänglich ist.

Bei dieser Lösung müssen die Audio-Files wegen ihrer Grösse per FTP hochgeladen werden. Bei WordPress könnte auch das Upload-Limit im wp-config erhöht werden, so dass der Upload mit FTP nicht nötig wäre.

Vorteile dieser Lösung:

• Es ist relativ einfach.
• Man hat die Daten bei sich und kann den Grad der Sicherung selber bestimmen.
• Auch beim Tracking hat man die vollen Möglichkeiten.

Nachteile:

• Die Gefahr bei dieser Variante ist, dass die Website verlangsamt wird wegen der Dateigrössen.
• Die User werden nicht automatisch über die Podcast App ihrer Wahl über das Neuerscheinen einer Folge informiert.

Fremdhosting von geschützten Podcasts

Wer sich nicht mit FTP auskennt und die Files nicht auf dem eigenen Hosting platzieren kann oder will, der kann die Podcasts extern hosten und lediglich auf der eigenen Seite einbinden. Die geschützten Podcasts oder auch Premium Podcasts genannt, können auf den meisten Podcast Apps abonniert werden.

Beim Hosting muss man jedoch genau schauen, ob auch ein Passwort-Schutz möglich ist. Bei Podigee, Podbean und  ist dies der Fall. Andere Hoster bieten diesen Dienst nicht an. Wer seine Podcasts schützen will, muss mit monatlichen Hosting-Kosten von 75 bis 120 Franken rechnen.

Meine Empfehlung wäre Podigee, da dies eine deutsche Firma mit Sitz in Berlin ist. Das Professional-Package ist zwar etwas teurer als bei Podbean und Libysn, jedoch ist der Dienst DSGVO-konform und Informationen und Support sind auf Deutsch.

Fremdhosting oder Selbsthosting?

Wer technisch versiert ist, kann das Hosting für seine Podcasts auf dem eigenen Hosting selber einrichten. Wer ausführliche Statistiken möchte und froh ist um technischen Support, dem empfehle ich das Fremdhosting.