Vorteile und Möglichkeiten des Blogmarketing
Die Anzahl von Blogs in der Schweiz steigt kontinuierlich. Auch wenn es nicht ganz einfach ist, die exakte Anzahl Blogs zu benennen (siehe dazu auch dieser Beitrag), so ist eines doch klar: Blogs gewinnen im Marketing- und Kommunikations-Mix gegenüber den klassischen Medien an Bedeutung. Doch welches sind Vorteile von Blogmarketing, welche Möglichkeiten gibt es überhaupt? Blogger sind am Puls der Zeit, experimentierfreudig und in der digitalen Welt bestens vernetzt. Die Vorteile, seine Produkte bzw. sein Unternehmen via Blogs zu vermarkten, liegen somit auf der Hand. Namentliche Vorteile sind:
- Die Visibilität des Produktes / der Marke im Netz wird erhöht.
- Blogger sind oft Meinungsführer und Experten in ihrem jeweiligen Themenbereich. Ihr Einfluss ist mittlerweile nicht mehr zu unterschätzen, da sich viele Konsumenten in Blogs informieren.
- Wer einen Blogger ein Produkt testen lässt, erhält ein ehrliches und unmittelbares Feedback zum Produkt – aus erster Hand.
- Regelmässige Blogleser vertrauen „ihrem“ Blogger. Wenn dieser ein Produkt für gut befindet, hat das eine hohe Glaubwürdigkeit bei den Lesern und bietet somit eine gute Grundlage für die Gewinnung eines neuen Konsumenten. Und: Die meisten Blogger kennen ihre Leser gut bis sehr gut – und können so auch gut abschätzen, ob ein Produkt bei den eigenen Lesern auf Interesse stossen wird. So wird der Streuverlust bei der Zielgruppe eingeschränkt.
- Im Idealfall berichtet ein Blogger nebst einem Blogpost auch noch in seinen sozialen Netzwerken vom Produkt, das er testet – dies generiert für das Unternehmen zusätzliche Publizität und Reichweite.
Die Zusammenarbeit mit Bloggern kann jedoch auch mit Stolpersteinen behaftet sein. Um diese zu vermeiden, empfehlen wir euch unser Interview zum Thema „Blogger-Relations“ mit unserer Inhouse-Expertin Nicole Nobs.
Erfolgreich mit Bloggern zusammen arbeiten – die Möglichkeiten
Diese Möglichkeiten bieten sich einem Unternehmen / einer Marke, Kooperationen mit Bloggern zur Vermarktung von Produkten einzugehen.
Advertorials
Ein Advertorial ist ein seitens Unternehmung geschriebener Text, welcher der Blogger anschliessend auf seinem Blog veröffentlicht. Optisch werden Advertorials in den restlichen redaktionellen Blogtext eingebunden – dies ganz im Sinne des Native Advertising (hier können Sie unser ausführliches Whitepaper zum Thema bestellen). Advertorials müssen klar als Advertorial gekennzeichnet werden. Als Unternehmen fragt man den Blogger an, ob man ein Advertorial platzieren kann und verlangt die technischen Spezifikationen. Also in welcher Form soll der Beitrag angeliefert werden, welche Qualitätsmerkmale müssen die Bilder zum Beitrag erfüllen, etc. Auf dem Schweizer Bloggermarkt sieht man Advertorials (noch) eher selten. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Blogger ihre Posts lieber selber schreiben. Advertortials sind jedoch (auch unter dem Namen Publireportage bekannt) bei professionellen (Online-)Magazinen verbreitet.
Sponsored Posts
Bei einem sponsored Post stellt ein Unternehmen einem Blogger ein Produkt (auch bekannt als PR-Samples) zum Testen zur Verfügung und dieser berichtet im Anschluss über seine Erfahrungen. Sponsored Posts werden je nach Wert der Produkte mit Produktleistungen oder geldwerten Sachleistungen (oder anderen Leistungen) entschädigt, dies kann beispielsweise in Form von Gutscheinen geschehen. Natürlich können sie auch durch eine finanzielle Entschädigung ergänzt werden. Der Blogger markiert den Post in jedem Fall als „Sponsored Post“ oder ähnliches. Dies ist deshalb wichtig, weil ansonsten rechtliche Stolperfallen lauern können, Stichwort: Unlauterer Wettbewerb.
Banner-Werbung
Die Banner – auch Display Ads genannt – werden auf dem Blog über eine bestimmte Zeit mit dem gebuchten Volumen (AdImpressions) hinweg aufgeschaltet. Es gibt dabei verschiedene Formate, die klassischen sind die IAB-Standardformate wie der Skyscraper, das Rectangle oder ein Leaderboard. Es sind jedoch auch Fixplatzierungen mit individuellen Formaten möglich, dies je nach dem Angebot der Blogger. Abgerechnet wird meistens mit einem Tausenderkontakt-Preis (auch genannt CPM), da man durch Display-Werbung in Blogs in der Regel eine sehr spezifische Zielgruppe erreicht – dies dafür mit tendenziell kleinerem Volumen dafür ohne grossen Streuverlust.
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Blogger-Events
Blogger-Events werden gerne dazu genutzt, den Bloggern ein neues Produkt vorzustellen. Der Ablauf sollte auch immer genügend Zeit für den Austausch bieten und den teilnehmenden Bloggern einen gewissen Erlebnisgehalt bieten. So kann zum Beispiel eine spektakuläre Location gewählt werden, man kann einen speziellen VIP-Gast einladen oder die Blogger eine Neuheit ausprobieren lassen – kurz, man sollte etwas bieten, das Blogger nicht jeden Tag erleben. Mit originellen Anlässen bleibt man als Firma in den Köpfen von Bloggern nachhaltig präsent – und legt somit den Grundstein für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit. Trotzdem muss man sich folgendes bewusst sein: Die Durchführung eines Anlasses garantiert keine Erwähnung in einem Blog. Und natürlich gehört das sorgfältige Monitoring nach dem Anlass auch in das Event-Konzept.
Sponsoring
Ein Sponsoring-Engagement mit einem Blogger läuft meistens über eine zum Voraus festgelegte Laufzeit. So können zum Beispiel ein Button oder Banners fix für eine gewisse Laufzeit platziert werden. Oder/und man vereinbart mit einem Blogger, dass in einem bestimmten Zeitrahmen eine gewisse Anzahl Blogposts veröffentlicht werden. Kombiniert werden kann dies beispielsweise mit der Teilnahme an einem Event. Im Idealfall kommt es so zu einer Win/Win-Situation: Der Blogger testet ein für ihn relevantes und interessantes Produkt, schreibt darüber und wird dafür angemessen entschädigt. Das Unternehmen erhält Publizität und kann den Bekanntheitsgrad steigern.
Bitte beachten: Vorsicht bei den Begrifflichkeiten, Missverständnisse verhindern
Das in diesem Artikel aufgeführte Wording ist nicht universell, sprich allgemein gültig. Von vielen Unternehmen und auch Bloggern werden die Begriffe unterschiedlich verwendet und verstanden. Deshalb ist es immer wichtig, dass beide Seiten bei einer Zusammenarbeit dieselben Vorstellungen haben. Auch die Verbindlichkeit sollte man sich als Firma im Vornherein gut überlegen: Möchte ich den Bloggern einfach Produkte zur Verfügung stellen in der Hoffnung, dass sie darüber schreiben? Oder möchte ich mit einem Sponsored Post eine verbindliche Zusammenarbeit anstreben? Und: Man kann zwar Blogposts „kaufen“ – aber niemals die Meinung von Bloggern. Die Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter von unabhängigen Bloggern. Wer als Firma also versucht, den Bloggern vorzuschreiben, was sie über ihre Produkte schreiben „dürfen“, sollte dieses Vorgehen unbedingt nochmals überdenken – es könnte sonst passieren, dass die angestrebte positive Geschäftsbeziehung zwischen Firma und Blogger genau ins Gegenteil kippt.
Auch der eigene Corporate Blog gehört zum Blogmarketing
Nebst all den Zusammenarbeits-Möglichkeiten mit externen Bloggern darf natürlich der eigene Corporate Blog nicht vergessen werden. Dieser bietet dem Unternehmen die Gelegenheit, Fachkompetenz zu beweisen und ist natürlich auch aus SEO-Sicht vorteilhaft. Ein strategisch aufgebauter Corporate Blog ist ein powervolles Kommunikationsinstrument. Allerdings sollte dieser nicht als zusätzlicher Verkaufskanal „missbraucht“ werden – ein Blog soll der Informationsvermittlung von Unternehmen an Kunden dienen, nicht den eigenen Verkaufszwecken. Hier finden Sie weitere wichtige Argumente für das Führen eines Corporate Blogs.
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