Virales Marketing – Kurzinterview
J.M. von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW schreibt eine “Individualarbeit” zum Thema “Virales Marketing – Ein Marketinginstrument mit ungeahntem Potential” und hat um ein Kurzinterview gebeten. Hier unsere Kurzantworten:
1. Betrachten Sie Virales Marketing (VM) als geeignetes Marketing-Instrument für KMU’s? Bitte begründen Sie Ihre Antwort.
Es kommt auf die Form des viralen Marketings an. Gewisse virale Mechanismen lassen sich auch für KMU einsetzen und nutzen.
2. Kann VM auch im B2B / Investitionsgüterbereich erfolgreich genutzt werden? Wenn ja, worauf ist zu achten? Falls nein, wieso nicht?
Warum nicht? Aber klar, grundsätzlich ist es in diesem Bereich etwas schwieriger.
3. Kann das VM ein Ersatz für herkömmliche Marketinginstrumente (im Bereich Promotion) darstellen? Bitte begründen Sie Ihre Antwort.
Glaube ich nicht. Viral-Marketing kann punktuell vielleicht eine Promotion ersetzen. Aber nicht für immer, Promotionen braucht es immer. Sie können ab morgen nicht nur noch virales Marketing betreiben…
4. Was sind die Erfolgsfaktoren für effizientes VM?
- Seien Sie kritisch: «Ist Viral Marketing das richtige Instrument?»
- Setzen Sie Ziele
- Richtiges Kampagnen-Produkt für die richtige Zielgruppe bestimmen
- Richtige Key Drivers wählen
- Richtigen Mechanismus wählen
- Technische Umsetzung richtig machen, Skalierbarkeit garantieren
- Testing, Testing, Testing – funktioniert das auch? Richtiges Timing!
- Verwendung bestehender Kommunikationsnetze, richtige Initiierung und ausreichend Informationen für die Verstärker/Medien bereitstellen
- Laufendes Monitoring / Optimierungen
- Erfolgscontrolling und Weiterverwendung gewonnener Daten / Erkenntnisse
5. Welche Gefahren / Risiken sind mit dem VM verbunden?
- Mangelnde (schwierige) Planbarkeit
- Falsche Wahl Marketing-Konzept, falsche Wahl Mechanismus (zu kompliziert)
- Schlechte Umsetzung –> kein Erfolg
- Bumerang-Effekt –> Imageschaden
- Geringe Kontrollierbarkeit
- Erfolg nicht prognostizierbar, manchmal nicht messbar
- Fehlende Strategie für Follow-Up – Sunk Costs
6. Wie kann der Erfolg von VM gemessen werden? Ist dies überhaupt möglich?
- Ja, klar. Sicher quantitativ, zum Beispiel:
- Wie oft wurde ein Video abgespielt?
- Wie viele Visits, Registrierungen (Conversions) wurden auf einer Website ausgelöst?
- Etc.
Aber auch qualitativ:
Manche Produkte sind von sich aus „viral“, bei anderen braucht es eine gute Idee mit viralem Potenzial. Und eine gute Planung und Umsetzung.
10. Wie wird sich das VM (oder die Nutzung von VM) in den nächsten 5 Jahren entwickeln?
Oh, der Blick in die Kristallkugel ;-). Es wird sicher eine weitere Professionalisierung und immer wieder neue, überraschende Kampagnen geben. Auf der anderen Seite wird virales Marketing vielleicht auch etwas inflationär eingesetzt, so dass die User die Kampagnen durchschauen und die Wirksamkeit vielleicht zurück geht.
Wie hätten Sie geantwortet?
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