Verbot von personalisierter Werbung auf Meta in Europa: Das musst du wissen
Wenn du in letzter Zeit fleissig auf Social Media gestöbert hast, ist es höchstwahrscheinlich, dass dir die Push-Meldung auf Facebook und Instagram begegnet ist: «Möchtest du ein Abo abschliessen oder unsere Produkte weiterhin kostenfrei mit Werbung verwenden?» Wir erklären dir, was hinter dem Werbeverbot steckt und welche Auswirkungen das für User*innen und Werbetreibende haben könnte.
Das Meta-Dilemma: Werbeverbot auf Instagram und Facebook
Ganz simpel ausgedrückt versucht Meta das Verbot personalisierter Werbung in Europa zu umgehen, da im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verschärfte Gesetze gelten. Diese betreffen nicht nur die EU-Staaten, sondern auch Island, Liechtenstein, Norwegen und sogar die Schweiz. Meta darf in diesen Regionen keine Daten der Nutzer*innen mehr für personalisierte Werbung verwenden, es sei denn, die Nutzer*innen stimmen explizit zu. Ein einfacher Verweis auf die AGBs wie bis anhin reicht nicht mehr aus. Meta ist also ab November vorerst nicht mehr gestattet, europäischen Nutzer*innen zielgerichtete Werbung auszuspielen.
Doch die Zukunft des Datenschutzes in Europa ist unklar, da verschiedene Datenschutzbehörden überlappende Kompetenzen haben. In der Schweiz trat am 1. September 2023 das neue Datenschutzgesetz (revDSG) in Kraft.
Das bedeutet diese Veränderung für User*innen
Um diesen Vorschriften gerecht zu werden, hat Meta ein Abo-Modell angekündigt. Nutzer*innen können sich für rund 10 Franken im Monat von Werbung auf den Meta-Plattformen freikaufen. Diejenigen, die nicht zahlen möchten, müssen Meta das Einverständnis für personalisierte Werbung geben. Ob Nutzer*innen sich für das Abonnement entscheiden oder nicht: Meta verpflichtet sich zum Schutz ihrer Daten nach der DSGVO.
Es bleibt aber noch unklar, wie Meta mit Nutzer*innen umgehen wird, die ihre Einwilligung verweigern. Ein kompletter Ausschluss von den Plattformen dürfte unwahrscheinlich sein.
Werbetreibende auf Meta sollten folgendes wissen
Wir gehen davon aus, dass nur ein kleiner Prozentsatz aller User*innen die werbefreie Nutzung der Meta-Plattformen wählen wird. Somit wird personalisierte Werbung auch weiterhin möglich sein. Wichtig für alle Werbetreibenden auf Facebook und Instagram sind aber vor allem folgende Punkte:
- Bezahl-Abo hat Auswirkungen auf Werbeschaltung: Achtung! Wenn du privat ein werbefreies Abo abschliesst, hat das direkte Auswirkungen auf verknüpfte Facebook- und Instagram Seiten. Du kannst in diesem Fall keine Werbung mehr schalten.
- Werbepause für Jugendliche: Das werbefreie Abonnement steht nur Erwachsenen zur Verfügung. Werbung für Jugendliche wird vorübergehend ausgesetzt.
- Keine sofortigen Änderungen: Als Werbetreibender musst du keine Änderungen vornehmen. Kampagnen für über 18-Jährige laufen wie gewohnt weiter.
Es gibt Alternativen!
Vergiss nicht, dass in der weiten Welt der sozialen Medien zahlreiche andere Plattformen existieren, auf denen du erfolgreich Ads schalten kannst. Das Werbeverbot (aktuell für Jugendliche) kannst du somit umgehen, indem du andere Kanäle nutzt wie beispielsweise TikTok oder Snapchat. Denk daran, dass User*innen in der Regel auf mehreren Plattformen präsent sind. Auch Pinterest, X (ehemals Twitter), Google (YouTube) oder Twitch und Reddit bieten sich optimal an. Wir unterstützen dich dabei, dass deine Werbung trotz der unsicheren Zukunft von personalisierter Werbung erfolgreich ankommt.
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