Social Media Nutzung international: Welches sind die grossen Player neben Facebook, Twitter & Co.?

Über die grossen Player in der Social Media-Szene und deren Nutzungszahlen wird regelmässig geschrieben. Doch es gibt einige unbekannte, unterschätzte oder auch kleinere soziale Netzwerke, welche einiges an Potential haben. Diese Infografik gibt Auskunft darüber, welche Netzwerke dies sind.

Es sind eindrückliche Zahlen: 7.2 Milliarden Erdenbürger haben insgesamt 5.7 Milliarden Nutzerprofile auf sozialen Netzwerken. Klar: Diese Angabe alleine sagt über die Verteilung dieser Nutzerprofile noch nichts aus und gibt auch nicht Auskunft darüber, wie auf diese Nutzerprofile zugegriffen wird, ob mobil oder vom Desktop aus (darüber haben wir hier auch bereits berichtet). Trotzdem ist es eine interessante Standortbestimmung, aus welcher sich einige Rückschlüsse ziehen lassen.

Weibo und QZone sind die führenden sozialen Netzwerke in China

QZone ist mit 623.3 Millionen Usern das drittgrösste Netzwerk in dieser Infografik, Weibo mit 503 Millionen das fünftgrösste. Beide Netzwerke haben ihren Ursprung in China – ein Land, welches man bei der Beobachtung der künftigen Entwicklung von sozialen Netzwerken unbedingt auf dem Radar haben muss. Der Mikrobloggingdienst Weibo hat Twitter schon heute überholt, was die Anzahl User betrifft, und auch QZone hat mehr User als Twitter. Bei QZone können User ihre eigenen Blogs eröffnen und unterhalten, Fotos hochladen und Musik hören. Aufgrund der Internetzensur in China sind Twitter & Co. dort nicht gestattet und die China-spezifischen Plattformen werden dauernd staatlich überprüft. Es wäre äusserst interessant zu sehen, wie sich die Nutzungszahlen ohne die Internetzensur entwickeln würden. Noch sind nur vereinzelt Mitglieder von anderen Nationen auf diesen Netzwerken vertreten, dies dürfte sich jedoch zukünftig ändern.

LinkedIn ist das beliebteste berufliche Netzwerk

LinkedIn hat es als einziges rein berufliches Netzwerk in die Rangliste geschafft. Mit 259 Millionen Usern liegt es damit zwar (noch) hinter Google+, Twitter und Facebook. Trotzdem rangiert LinkedIn gemäss dem Internetservice Alexa in den Top 20 der weltweit am meisten besuchen Websites – nicht bloss sozialer Netzwerke, sondern Websites. Auch hier dürfte spannend sein, ob sich in diesem Bereich einmal ein Konkurrent durchsetzen wird oder ob diese auch weiterhin eher unter „ferner liefen“ aufgeführt sein werden.

Snapchat, Vine und Co: Mobil ist Trumpf

Auch auf den hinteren Rängen der Infografik hat es einige Netzwerke, welche viel Entwicklungspotenzial haben. So zum Beispiel Path, ein soziales Netzwerk, welches als iPhone-Applikation aufgebaut – und dadurch natürlich primär auf den mobilen Gebrauch setzt. Interessant dabei: Path hat den Usern die Maximalanzahl der Freunde auf 150 beschränkt. Dies soll dafür sorgen, dass der Austausch qualitativ hochwertiger wird. Wer ein junges Publikum erreichen will, liegt bei fast 33 Millionen Snapchat-Usern richtig – wie auch in diesem Blogpost ausführlicher beschrieben. Auch die Entwicklung der Nutzerzahlen von Vine dürfte spannend zu beobachten sein – vor allem, wenn weiterhin intensiv an einem verbesserten Nutzererlebnis gearbeitet wird:  Eines ist sicher: Die Zielgruppe, welche diese Foto- und Video-Sharing Netzwerke nutzt, wird dies vorwiegend mobil tun. Eine mobil optimierte, benutzerfreundliche Version der Netzwerke wird also künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen.

[banner]

What’s up with WhatsApp?

Dass der Messenger-Service WhatsApp in dieser Infografik nicht erwähnt wird, ist erstaunlich. Schliesslich hat WhatApp im April 2014 bekanntgegeben, dass der Messenger mittlerweile über 500‘000‘000 registrierte Nutzer hat – eine halbe Milliarde. Auch in der Schweiz ist WhatsApp sehr beliebt, gerade bei Jugendlichen. Der Messenger ist also ein Kanal, den man besser sorgfältig im Auge behält.

Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen

Diese Infografik bietet zwar einen sehr interessanten Überblick über die Anzahl registrierter Profile bei diesen sozialen Netzwerken. Nichts desto trotz sind diese Angaben mit Vorsicht zu geniessen: Schliesslich sagen die Zahlen nicht aus, wie viele User wirklich aktiv auf dem jeweiligen Netzwerk sind. Bestes Beispiel ist an dieser Stelle MySpace: Gerade kürzlich wurde berichtet, dass MySpace seinen registrierten Nutzern alte Bilder sendet, um sie zur Plattform zurückzubringen. Ein eher verzweifelt anmutender Versuch, die User zu reaktivieren.

Fazit

Man kann die auf der Infografik vermerkten Zahlen nicht abschliessend interpretieren. Aber sie geben einen interessanten Anhaltspunkt. Und es wird weiterhin sehr interessant sein, zu verfolgen, ob Mark Zuckerberg mit seiner Aussage Recht hatte, dass sich das Teilen von Inhalten via Social Media alle 18 Monate verdoppeln wird.

Auf welchen noch unentdeckten Social Networks seid ihr aktiv unterwegs?

Bildquelle