Real Time Messenger 2017: A Space Odyssey
Emoji als neue Weltsprache? Dass Emojis eine rosige Zukunft haben, steht ausser Frage. Sprachen lernen war gestern, heute spricht alles Emoji – wohl mehr eine These, die Schriftsprache wird ja zum Glück auch noch gesprochen, sprechen in Emoji wird sehr wahrscheinlich kein Thema werden in Zukunft – obwohl, eine Emoji-Brille, wer weiss? Über was ich aber eigentlich berichten will, sind die ausgefuchsten Messenger-Dienste, die es bereits gibt und die laufend am Entstehen sind. Vielleicht kann ich dank einer Messenger-App bald fliessend Spanisch sprechen. Was ich definitiv schon kann, ist mit einem Assistenten chatten, so wie Dave damals mit HAL9000. Remember?
Messenger in Zahlen
Inzwischen wächst der Messenger von Facebook schneller als jener von WhatsApp. Ein Facebook-Konzern-internes Rennen läuft um die meisten Nutzer. Aktuell nutzen mehr als 1,2 Milliarden Menschen den Messenger von Facebook, genauso viele Nutzer hat der Marktführer WhatsApp – bei beiden trage ich meinen Teil zum grossen Nutzerkuchen bei.
Während Facebook die beiden weltweit meistgenutzten Messenger-Apps kontrolliert, entwickelt sich dahinter ein Rennen um die Verfolgerplätze. Und Rennen, das wissen wir, sind immer gut für den Wettbewerb. Aktuell sind die in Asien beliebten Messenger-Dienste QQMobile und WeChat mit je 800 Millionen Nutzern auf den Plätzen drei und vier. Auf Platz fünf und sechs liegen die in Deutschland bekannten Dienste Skype und Snapchat mit je 300 Millionen Nutzern.
Künstliche Intelligenz und Messenger
Die Chat-App «Google Allo» beispielsweise ist eine clevere Messaging-App mit Google Assistent, also künstlicher Intelligenz – bei jedem Chat ist der Google Assistent, der unsichtbare Dritte dabei und bietet seine Hilfe an, z.B.:
- Wenn’s um Hotels oder Flüge geht, bietet der Assistent passende Internetseiten an
- Analyse von eingehenden Nachrichten und Fotos – der Assistent formuliert gleich mögliche Antworten
- Der Assistent kann auch den Wecker stellen, Erinnerungen und Termine anlegen usw.
- Und wer einsam ist oder Langeweile hat, der kann auch mit dem Assistenten chatten so wie bei Apples Siri – oder wie früher Dave mit HAL 9000 in Kubrick’s Meisterwerk «2001: A Space Odyssey»
Exkurs: Wie wäre das eigentlich, wenn im Film nicht der berühmte HAL 9000 die Rolle des intelligenten Supercomputers übernommen hätte, sondern Siri? Hierzu eine witzige Persiflage von YouTuber MW3haha – es kann schon mal vorkommen, dass uns Siri oder HAL 9000 nicht verstehen:
Exkurs II: Wie immer für jene, die es mit Humor nehmen, ein Supplement: «2001: A Tesla Odyssey»:
Wer hat’s erfunden?
Eine neue Schweizer Gratis-App namens «Drotr» soll nun Text und sogar Sprache in Echtzeit in über 100 Sprachen übersetzen. Eine grossartige Innovation und vielleicht eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die etablierten Messenger-Dienste (bevor diese Drotr dann übernehmen werden).
Drotr soll ein umfassender Messenger sein der 104 Sprachen versteht und spricht mit vollautomatischer Übersetzung. Der geschriebene Text in Chats wird übersetzt, dasselbe gilt auch für die gesprochene Sprache und auch Gespräche per Videotelefonie. Hat man ein Gespräch geführt, kann man dieses anschliessend als PDF abspeichern. Die App stützt sich auf das frei zugängliche Google Translate und verknüpft diese Sprachbasis mit praktischen, zusätzlichen Anwendungen. Klingt spannend – ich bleibe dran.
Fazit:
- Der Supercomputer HAL 9000 aus «2001: A Space Odyssey» heisst nun Siri, Allo oder Drotr
- Trotz intelligenter Messenger-Dienste sollten wir die Sprache nicht verlernen
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