Presseschau zur Übernahme von Instagram durch Facebook
Am Osterwochenende wurde bekannt, dass Facebook den Fotodienst Instagram für eine Milliarde Dollar aufkaufen möchte. Die Internetcommunity nahm die Übernahme eher mit Bedauern zur Kenntnis. Einige sehen aber auch das Potential von Instagram, das durch Facebook noch besser ausgeschöpft werden könnte. Wie aber kommentieren die Schweizer Medien den Milliardenkauf?
Die Onlineausgabe des Boulevardblatts Blick bemerkte den hohen Preis für ein „Unternehmen ohne nennenswerten Umsatz“. So sei der Kauf auch wohl eher eine Art Vorsichtsmassnahme, damit nicht ein anderer Konkurrent den Fotodienst übernehmen kann. Ansonsten wird keine Meinung der Blick-Redaktion zum Kauf geäussert. Es handelt sich auch um eine Mitteilung einer Nachrichtenagentur.
Um einiges ausführlicher gestaltet sich der Artikel im Tagesanzeiger mit dem Titel „Facebook kauft sich die eigene Zukunft“. Auch hier dreht sich die Frage darum, weshalb Facebook einen Dienst „zum doppelten Preis“ kauft, als ihn Investoren schätzen, der ohne Geschäftsmodell sei. Einen offensichtlichen Grund sieht der Redaktor in der hohen Anzahl der Instagram-User. Nicht zuletzt bestehe wohl auch ein Interesse vor allem an den Daten dieser User. Ausserdem hätte Instagram genau das perfektioniert, was auch Facebook ausmacht: das Teilen von Fotos. Nur habe Facebook den Schritt zu Smartphones etwas verschlafen. Auch der Tagi-Redaktor kommt zum Schluss, dass Zuckerberg seinen direkten Konkurrenten wie Google mit dem Kauf wohl zuvorkommen wollte.
Relativ nüchtern, weil auch eine Agenturmeldung, berichtet auch die NZZ über die geplante Übernahme. Auch hier werden der Preis und die Gründe hinterfragt. Nicht anders als in den anderen beiden Artikeln vermutete die NZZ ein Zuvorkommen Facebooks gegenüber seinen Konkurrenten. Verglichen wird der bevorstehende Kauf mit dem Erwerb von YouTube damals durch Google. So bestehe auch im vorliegenden Fall die Absicht, die Unabhängigkeit von Instagram zu wahren.
Fazit
Natürlich wurde in allen Zeitungen über die Nachricht berichtet. Allerdings hat nur die Redaktion der Onlineausgabe des Tages-Anzeigers auch tatsächlich Recherchen zum Thema vorzuweisen. So wurden beispielsweise auch Blogposts relevanter Blogger hinzugezogen. Blick und NZZ könnten sich eine Scheibe davon abschneiden. Vielleicht aber werden wir auch in den nächsten Tagen einen Kommentar in den Onlineausgaben zu diesem Milliardengeschäft zu Gesicht bekommen.
Update:
Mittlerweile haben auch der Blick und die Neue Zürcher Zeitung etwas ausführlicher über den Kauf berichtet.
Quelle1 (nicht mehr aktuell), Quelle2, Quelle3
Bildquelle: Screenshots der Artikel
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