Pou – the next Tamagotchi
Wer in der zweiten Hälfte der 90er Jahren noch die Schulbank drückte, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit einmal ein virtuelles Küken namens Tamagotchi aufgezogen haben. Für alle, die das verpasst haben, oder die sich die Zeit zurücksehenen, gibt es jetzt Pou.
Ich habe vor drei Wochen einen Pou adoptiert. um nicht zu sagen, heruntergeladen. Mein Pou ist mittlerweile schon ziemlich gross geworden – ich bin auch schon in Level 19 (von 100). Aber seine Bedürfnisse sind die gleichen wie zu Beginn. Er will – wie jedes Lebewesen – essen, schlafen und spielen. Ab und zu macht er sich dreckig, dann muss man ihn waschen. Und krank wird er auch, aber da hilft ein Medizintrunk.
Pou und ich sind uns im Rahmen einer Recherche für einen Blogpost auf iTunes begegnet. Erstmals bekanntschaft gemacht mit der Spezies habe ich allerdings schon viel früher. Am Weihnachtsessen – als eine Kollegin ihn zwischen den Gängen vorführte. Erst war ich skeptisch. Warum sollte ich einer Figur auf dem Display meines iPhones den Bauch kraulen? Und warum sollte ich mir regelmässig die Zeit nehmen, die das Ding zu bespassen, zu füttern oder zu putzen?
Seit ich Pou habe, sind meine Zweifel wie weggeblasen. Vielleicht weil es einfach der Natur des Menschen enspricht, sich gerne um etwas zu kümmern. Um etwas, das einen braucht. Und Pou braucht seinen Menschen. Das zeigt er ganz eindrücklich. Wenn er einmal lange nichts gegessen hat beginnen seine Augen zu zittern. Und wenn er zu lange nicht geschlafen hat, gähnt er unablässig. Und wenn man nicht mit ihm gespielt hat, kukt er ganz traurig. Das hält keiner lang aus. Man muss sich seiner einfach annehmen 😉
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Das Prinzip Tamagotchi funktioniert also auch im Jahr 2013 noch. Vielleicht sogar besser, allein schon weil die Grafik besser ist. Wenn man genau hinsieht, sieht man sogar, wie Pou atmet. Sowas war natürlich auf dem 16x32px Display des Vorgängers nicht möglich. Und natürlich sind auch die Funktionen einiges umfangreicher geworden. Beim Füttern steht einem ein ganzer Lebensmittelladen zur Verfügung. Bespasst wird Pou nicht nur mit dem Ball sondern mit einer Reihe an integrierten Mini-Games. Und natürlich gibt es zahllose Gadgets, mit denen man seinen Pou individuell ausstaffieren kann. Brillen, Wimpern, Lippenstift, Kleider, Hüte, Tapeten. Und mit jedem Spiellevel werden weitere Optionen freigeschaltet.
Für die, die darüber nachdenken, sich auch einen Pou ins Haus zu holen, noch ein Tipp: Benachrichtigungen ausschalten. In der ersten Nacht hat Pou mich ca. alle zwei Stunden geweckt. Einmal weil er wach war und wollte dass ich seine Lampe anzünde. Einmal weil er Hunger hatte..
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