Mehrsprachigkeit auf Social Media: Das musst du wissen
Wer im gesamten Schweizer Markt präsent sein möchte, kommt um Mehrsprachigkeit auf sozialen Netzwerken nicht herum. Denn wer mit der Zielgruppe auf derselben Sprache kommuniziert, baut Vertrauen und Engagement auf. Hierfür gibt es unterschiedliche Optionen, um den eigenen Inhalt auf verschiedenen Sprachen zu teilen. Welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, und worauf bei diesen zu achten ist, erfährst du hier.
Warum Mehrsprachigkeit auf Social Media relevant ist
Soziale Netzwerke sind ein praktisches Marketinginstrument, um direkt mit der Zielgruppe zu kommunizieren und Reichweite zu erlangen. Wenn die Kund:innen aus unterschiedlichen Sprachregionen kommen, kann die Planung und Verwaltung von Content kompliziert werden. Doch, warum sollte man überhaupt in unterschiedlichen Sprachen kommunizieren? Ganz einfach: Weil es die User:innen wünschen.
Wie eine Studie von CSA Research aufzeigt, bevorzugten 76 Prozent der Befragten den Kauf von Produkten mit Informationen in ihrer Muttersprache. Etwa gleich viel gaben an, dass sie mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder eine Dienstleistung oder ein Produkt einer Marke beziehen würden, wenn der Kundendienst in der eigenen Muttersprache angeboten wird. Es besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen der Sprache, in der kommuniziert wird, und dem Engagement der Zielgruppe.
Die ideale Lösung: Für jede Sprache eine eigene Seite
Eine Möglichkeit, mehrsprachig auf Social Media unterwegs zu sein ist, für jeden Markt und jede Sprache eine eigene Seite respektive ein separates Profil zu erstellen. Über diesen Kanal kommuniziert das Unternehmen dann jeweils in einer einzigen Sprache.
Dies bietet den Vorteil, dass man Content für spezifische Zielgruppen gezielt kreieren und anpassen kann. Dabei sollte nicht nur auf sprachliche, sondern auch auf kulturelle Unterschiede geachtet werden. Gibt es beispielsweise ein regionaler Feiertag oder ein lokales Ereignis, können Marken gezielt darauf Bezugnehmen und mit ihrem Publikum auf Augenhöhe kommunizieren. Ausserdem finden sich in der aufgebauten Community Gleichgesinnte, die sich in ihrer Muttersprache austauschen können. Dies sorgt für ein grösseres Zugehörigkeitsgefühl und wirkt sich wiederum positiv auf das Engagement aus.
Nicht zu vergessen ist jedoch, dass diese Option mit sehr viel Aufwand verbunden ist: Einerseits für den Aufbau der unterschiedlichen Kanäle und Communities, andererseits für die Bewirtschaftung und Betreuung dieser. Ausserdem setzt diese Kommunikationsstrategie voraus, dass Marken ihre Zielgruppen und deren Sprache sowie Kultur sehr gut kennen. Von maschinellen Übersetzungen und Copy-Paste-Content auf allen Kanälen sollte abgesehen werden. Denn nur so wirkt der mehrsprachige Auftritt ehrlich und qualitativ hochwertig.
Mehrsprachigkeit auf demselben Kanal: Diverse Möglichkeiten
Eine andere Option, Mehrsprachigkeit auf Social Media zu betreiben, ist jene von mehrsprachigen Posts auf demselben Kanal. Je nach sozialem Netzwerk gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, dies auszuführen. Wir zeigen auf, wie es drei Plattformen handhaben:
Auf einer Facebook-Seite ist es sehr einfach, in mehreren Sprachen gleichzeitig zu posten. Hierfür muss man einzig bei den Seiteneinstellungen unter „Allgemeines“ die mehrsprachigen Beiträge zulassen. Danach kann man, nachdem man einen Beitrag geschrieben hat, einfach auf „Beitrag in einer anderen Sprache verfassen“ klicken und den Text in beliebigen Sprachen hinterlegen. Personen können sich diesen Beitrag nach der Veröffentlichung in der für sie relevanten Sprachen.
Ausserdem erlaubt es das Social-Media-Netzwerk, anhand diverser Targeting-Optionen die Seiten-Inhalte nur für Personen mit gewissen Spracheinstellungen sichtbar zu machen. Für den Schweizer Markt kann man beispielsweise drei Posts in den unterschiedlichen Landessprachen verfassen und mit einem eigenen Sprach-Targeting versehen. Follower:innen sehen somit nur den Beitrag in der für sie relevanten Sprache.
Das Business-Netzwerk bietet die Möglichkeit, jeden Post maschinell übersetzen zu lassen. Ausserdem können persönliche Profile sowie Unternehmensseiten in unterschiedlichen Sprachen eingerichtet werden. Anders als bei Facebook ist es nicht möglich, einen Beitrag in unterschiedlichen Sprachen zu hinterlegen.
Für Unternehmensseiten gibt es jedoch eine interessante Funktion, nämlich das zielgruppenspezifische Posting. Hierfür muss man unter den „Einstellungen für Veröffentlichungen“ den Menüpunkt „Zielgruppe“ auswählen und die Kriterien definieren – in diesem Fall die Sprache. Nun wird der Beitrag nur denjenigen Kontakten ausgespielt, die LindedIn in dieser Sprache verwenden. Das Ganze hat aber einen Haken: Um eine Zielgruppe auswählen zu können, braucht es mindestens 300 Follower:innen pro Kriterium. Will ein Unternehmen in der Schweiz also auf drei Sprachen kommunizieren, braucht es pro Landessprache mindestens 300 User:innen.
Was für Unternehmensseiten ebenfalls möglich ist, sind Unterseiten für einzelne Sprachen zu erstellen. Diese werden auf der Hauptseite angezeigt.
Es ist selbstverständlich auch einfach möglich, den Post-Text mehrmals aufzuführen in unterschiedlichen Sprachen. Der Nachteil davon ist, dass diese Beiträge sehr lang ausfallen. Das heisst, dass die mehrsprachigen Zielgruppen womöglich gar nicht wissen, dass man auch auf ihre Muttersprache kommuniziert, denn die wenigsten Klicken auf „Mehr lesen“, wenn der Beitrag in einer Fremdsprache beginnt.
Instagram lebt hauptsächlich von Bildern und Videos, dennoch sind Captions und Textbausteine auf Stories ein wichtiges Kommunikationsmittel. Die Social-Media-Plattform kann diese maschinell in die Sprache übersetzen, in denen man die App nutzt. Ähnlich wie bei LinkedIn, können User:innen auch hier einfach eine mehrsprachige Bildunterschrift schreiben und hoffen, dass neugierige Follower:innen auf „Mehr lesen“ klicken.
Brauchst du Unterstützung beim Ausarbeiten einer Social-Media-Strategie? Wir helfen dir gerne dabei – kontaktiere uns noch heute.
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