Ist Quadratisch das neue Breitbild?
Vor ein paar Jahren konnte sich das Breitbildformat im Verhältnis 16:9 im Fernsehmedium gegenüber dem 4:3-Format definitiv durchsetzen. Doch mit neuen Medien kommen neue Format. So setzt sich insbesondere in den sozialen Medien das quadratische Videoformat immer mehr durch. Die Vor- und Nachteile dieses Formats wollen wir euch aufzeigen.
Unterschiedliche Bildformate
Bevor ich auf die Pros und Contras eingehe, lohnt sich ein kurzer Überblick der wichtigsten Bildformate:
4:3 – herkömmliches Fernsehformat
Bevor 16:9 kam, wurde für das Fernsehen hauptsächlich das 4:3-, also fast schon quadratische Format, benutzt. Wenn heutzutage alte Archivaufnahmen im Fernsehen gezeigt werden, werdet ihr sehen, dass es sich vom heutigen Format sichtlich in der Breite unterscheidet.
16:9 – Breitbild
Das heutige Standard-Format für Videos wird sowohl im Fernsehen als auch im Internet verwendet. Das 16:9-Format gilt also auf den herkömmlichen Videoplattformen wie YouTube oder Vimeo als Standard, in dem auch der Grossteil der Videos hochgeladen wird.
1:1 – mobile Format
Mit der immer vermehrten mobilen Nutzung von Social Media verändern sich auch die Bild- und Videoformate. Das lässt sich am Beispiel Instagram gut aufzeigen. Die App, welche ursprünglich nur mobile benutzt werden konnte, stellt zu Beginn auch nur das quadratische Format zur Verfügung. Inzwischen trifft man das 1:1-Format auch immer auf Facebook oder Pinterest an.
Vorteile
Besseres Seherlebnis
Sofern man das Handy nicht um 90° dreht, so füllt ein Video im Breitbildformat nur einen geringen Teil des Displays. Das quadratische Format hingegen füllt in der Höhe fast doppelt so viel vom Display aus. Dies erhöht das Seherlebnis deutlich.
Höhere Aufmerksamkeit
Dadurch, dass 50% des Displays mit dem Video ausgefüllt ist, erzielt es eine höhere Aufmerksamkeit beim Users und die Chancen stehen besser, dass er beim Beitrag stehen bleibt
Convenience
Generell gilt: Je bequemer und zugänglicher ein Inhalt für einen User ist, desto besser. Was viele User davon abhält, ein Video im Querformat zu schauen, ist die „Hürde“, sein Handy zu drehen. Dazu kommt manchmal, dass man die Sperre für das Drehen des Displays aufheben muss. Diese Schritte nehmen nicht alle vor, um sich ein kurzes Video beim Scrollen auf Facebook anzuschauen. Dies ist beim quadratischen Videoformat ja zum Glück nicht nötig, da die Grösse des Videos ganz unabhäng vom Winkel des Handys immer gleichbleibt.
Nachteile
Nicht Desktop-friendly
Zwar ist das 1:1-Format äusserst mobile-friendly, für den Desktop-Gebrauch ist es jedoch nicht zu empfehlen. Selbst beim Vergrössern füllt ein quadratisches Video nur die Hälfte des Monitors aus. Deshalb solltet ihr euch vorher überlegen: Nutzt unsere Zielgruppe Facebook mehr in der mobile oder in der Desktop-Version?
Nicht kompatibel mit Videoplattformen
Obwohl YouTube seit kurzem auch andere Formate anbietet, so kann sich das quadratische Videoformat nicht gegen das Breitbildformat durchsetzen. Der Grossteil der hochgeladenen sind im Breitbildformat und das wird womöglich auch noch eine Weile so bleiben.
Schwierigkeiten in der Produktion
Bevor man sich für das quadratische Videoformat entscheidet, sollte man sich überlegen, ob sich der Content auch gut in diesem Format filmen lässt. Nicht alle Videos eignen sich für dieses Format. Während sich beispielsweise Stimmungsvideos oder Testimonials gut dafür eigenen, so sind Interviews, welche zwei Personen gleichzeitig zeigen, wohl besser fürs Breitbild geeignet.
Ihr seht, es gibt einige Gründe für, aber auch gegen das quadratische Videoformat. Wie immer ist es aber wichtig, euch eurer Zielgruppe und des Kanals bewusst zu sein. Erst dann ist eine Entscheidung zum richtigen Videoformat möglich.
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