Interview mit Claudia Meier-Biedermann, Dozentin für Online Marketing
Claudia Meier-Biedermann war einst Product Manager bei Ricola und ist heute Dozentin an der fhnw sowie zweifache Mutter. Wir haben mit ihr über den ersten vom Bund anerkannten Studiengang in Online Marketing Management, das Leben als Digital Mom und die Online-Trends für das Jahr 2012 gesprochen.
Wie schätzt du den Bildungsmarkt Schweiz für Internet-Marketing und Online-Kommunikation ein?
Die Nachfrage nach Aus- und Weiterbildung im Bereich Online Marketing und Kommunikation steigt. So entstehen viele neue und spannende Angebote. Ich bin froh um jedes neue seriöse Angebot. Eine Professionalisierung im Bereich Online Marketing und Online Kommunikation ist absolut notwendig und wird auch im Bildungsmarkt für frischen Wind sorgen.
Die Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) lanciert den ersten vom Bund anerkannten Studiengang in Online Marketing Management. Das berufsbegleitende Programm «Master of Advanced Studies» (MAS) vermittelt das notwendige Fachwissen für erfolgreiches Online Marketing. Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dieses Angebot zu lancieren?
Unsere Marktabklärungen haben ergeben, dass für unsere Kundinnen und Kunden eine Management-Weiterbildung im Bereich Online Marketing fehlt. Viele Kurse konzentrieren sich auf die praktische Anwendungen und Tool-Wissen. Diese Lücke wollen wir mit unserem Master in Online Marketing Management füllen.
Wie habt ihr die Dozierenden ausgewählt?
Die Blockkurs werden von ausgewiesenen Fachleuten aus der Praxis sowie Hochschuldozierenden gehalten. Bewusst hab ich auch neue Köpfe verpflichtet – das bringt neue Sichtweisen und Ideen.
Was lernt man und wie unterscheidet ihr euch von anderen Angeboten?
Der Studiengang Master in Online Marketing Management unterscheidet sich von den bisherigen Angeboten vor allem durch seine Fokussierung auf die Managementebene. Die Teilnehmenden sollen lernen, die verschiedenen Massnahmen des Online Marketing in die bestehenden Aktivitäten zu integrieren, Ziele zu setzen und die ganzen Prozesse zu managen.
Du kommst ursprünglich aus der Praxis (u.a. von Ricola). Wie einfach ist da ein Wechsel an eine Fachhochschule? Und was kannst du aus der Praxis in die Theorie einfliessen lassen?
Der Schritt aus dem praktischen Marketing zur Fachhochschule ist für mich eine Herausforderung. Ich betrachte meine Aufgabe als Studiengangleiterin wie ein Product Manager: Angebot auf die Kundinnen und Kunden ausrichten und laufend verbessern, daher bin ich immer noch sehr praktisch tätig. Als absoluter Online-Junkie liegt mir natürlich das Themengebiet sehr und es macht mir ausserordentlichen Spass!
Du bist zweifache Mutter. Würdest du dich zur Kategorie der Digital Moms und Social Moms zählen?
Definitiv!
Wie vereint man Familie/Kinder und Beruf/Karriere im schnellen Internetzeitalter?
Einen spannenden und anspruchsvollen Job in Teilzeit nach einer Mutterschaftspause angeboten zu bekommen, ist leider überhaupt nicht selbstverständlich. Ich schätze das Vertrauen der Fachhochschule Nordwestschweiz wirklich sehr. So bin ich eine leidenschaftliche Dozentin und Studiengangleiterin wie auch eine glückliche Mutter. Mein Smartphone, Laptop etc. erleichtern mir dabei das tägliche jonglieren der Aufgaben.
Alle reden gegenwärtig von Social Media. Was kommt nach Social Media und welches werden nach deiner Einschätzung die wichtigsten Trends im Internet-Bereich im 2012 sein?
2012 wird sehr viel passieren. Mich interessieren vor allem zwei Entwicklungen: Im Bereich Mobile sehe ich ein grosses Potential. Zum anderen denke ich, dass Social Media im B2B-Marketing ankommen wird. Die verschiedenen Kanäle können in meinen Augen enorm viel zu den beiden Dauerbrennern im B2B-Marketing “Leads” und ” Loyalty” beitragen.
Vielen Dank!
Gern geschehen 😉
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