Zum Inhalt springen

Gestatten: Patreon

keine Kommentare

Wir schreiben das Jahr 2013. Jack Conte führt sehr erfolgreich einen YouTube-Channel, auf dem er selbstgedrehte Musikvideos zu aufwändig gecoverten Lieder veröffentlicht. Er gehört zu den YouTube-Stars seinerzeit, seine Videos werden millionenfach angeklickt. Oft erfordert die Produktion eines Videos mehrere Monate Zeitaufwand und Summen im fünfstelligen Bereich. Dies steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Jack verdient durch ein Video rund 100 Dollar und gibt sich damit nicht länger zufrieden – er gründet kurzerhand das Startup «Patreon».

Patreon wer?

Patreon ist eine werbeunabhängige Plattform, auf der Inhalte wie Filme, Songs, Podcasts etc., mit einem Abosystem zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet, dass jegliche Inhalte mit einer Paywall versehen werden und man erst nach Bezahlung Zugang zu diesen erhält. Somit verdienen Künstler direkt an ihren Gönnern, die für ihre produzierten Inhalte bezahlen. Auf Patreon werden sie «Patrons» genannt. Die Idee dahinter ist, dass Produzenten für ihren Aufwand gerechter entlöhnt werden sollen, da sie oftmals trotz Millionen Klicks auf anderen Plattformen, nur wenige hundert Dollar durch Werbeeinnahmen verdienen. Anders als bei den Streaming-Giganten Netflix und Spotify, geht der Grossteil des Profits nicht an die Plattform, sondern an den Produzenten selbst. Somit soll dem Künstler ein gesichertes Einkommen gewährleistet werden.

Wie weiter?

Fünf Jahre nach der Gründung von Patreon ist eine steile Erfolgskurve auszumachen. Die Firma, die mit Jack Conte als einzigem Mitarbeiter lanciert wurde, zählt heute über 140 Mitarbeiter. Der Wert der Firma wird auf über 400 Millionen Dollar geschätzt. Die Plattform zählt 100’000 Produzenten und diese werden von rund zwei Millionen «Patrons» unterstützt. Somit werden insgesamt rund 300 Millionen Dollar den Produzenten jährlich ausbezahlt. Erstaunlicherweise schrieb das Unternehmen bis jetzt keine schwarzen Zahlen. Das Unternehmen wird durch Risikokapital verschiedener Investoren finanziert. Gut möglich, dass diese irgendwann einen Profit für ihre Investition einfahren wollen. Wie sich das Ganze weiterentwickelt, bleibt offen. Bei Patreon stehe nicht das Geld im Vordergrund, sondern das Wohl der Produzenten und dass diese sich kreativ entfalten können, ohne hauptsächlich von Geldsorgen geplagt zu werden.

Google und Facebook ziehen nach

Wie es im digitalen Markt üblich ist, finden sich für solche Konzepte schnell Nachahmer. Google und Facebook testen nun ebenfalls solche Konzepte. Facebook lancierte neulich eine Funktion für Gruppen, die nur gegen Bezahlung zugänglich sind. Gleiches gilt für YouTube. Auch sie bieten die Funktion an, Videoinhalte im Abosystem anzubieten.

Meine Meinung

Patreon ist eine grandiose Sache. Es weckt in mir den Eindruck, dass für Patreon wahrhaftig das Wohl der Produzenten im Vordergrund steht und dass diese für ihren Aufwand fair vergütet werden. Ich hoffe sehr, dass Patreon nicht von irgendeinem seelenlosen Tech-Giganten gefressen wird und sie ihrer Linie treu bleiben können. In einer Welt, in der es unüblich geworden ist, für hart erarbeiteten Content zu bezahlen, braucht es eine Plattform wie Patreon. Ich, persönlich werde in Zukunft mein Möglichstes tun, um diese Plattform und die Künstler dahinter zu unterstützen. Lang lebe Patreon.

Quellen:

https://www.patreon.com/

https://www.aargauerzeitung.ch/leben/die-werbung-im-web-soll-weg-tech-giganten-testen-neue-finanzierungswege-132746332

http://winfuture.de/news,103795.html

Kategorie:  AllgemeinTipps

keine Kommentare

Dein kommentar zum artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mehr Besucher für Ihre Internetpräsenz.


Unsere Website verwendet Cookies, die uns helfen, unsere Website zu verbessern, den bestmöglichen Service zu bieten und ein optimales Kundenerlebnis zu ermöglichen. Durch Nutzung dieser Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen, personalisierte Inhalte und Werbung zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Akzeptieren