Coop: Virtueller Supermarkt am ZH Hauptbahnhof
Die Idee mit dem virtuellen Supermarkt alias Plakatshopping ist nicht neu. Coop hat dieses Shoppingerlebnis bereits vor 2 Jahren am Standort Bahnhofbrücke getestet. Neu ist jedoch der viel prominentere Standort direkt bei den S-Bahnen im Zürcher Hauptbahnhof.
Das Shoppingerlebnis via Plakatwand oder Video-Wall ist im Ausland, genauer gesagt in Süd-Korea, bereits eine gängige Variante für den wöchentlichen Einkauf. Der Schweizer Detailhändler Coop bietet seit Ende September nun an prominentester Lage eine neue Shopping-Wall an. Den Pendlern am Hauptbahnhof Zürich stehen auf den Plakatwänden mehr als 300 Produkte zur Verfügung.
How to:
Voraussetzung: Man sollte die Coop@home App auf dem Smartphone installiert haben. Mit dem enthaltenen Scanner der App scannt man vor Ort die QR-Codes der Produkte. Diese werden auch prompt auf dem Display angezeigt und mit einem Klick können sie in den Warenkorb befördert werden. Ging ja schnell! Der weitere Ablauf ist nicht neu, man kauft nämlich eigentlich ganz normal in der Coop@home App ein und kann aus den weiteren 13‘000 Artikeln wählen. Merke: Im Prinzip ist die Plakatwand also einfach nur ein Anreiz zur Nutzung der bestehenden App.
Aber Achtung:
Für Schnellleser der Anleitung, die versehentlich mit einer normalen QR-Code-App die Wand scannen, statt die Coop@home App herunterzuladen, endet das virtuelle Shoppingerlebnis vermutlich ziemlich schnell. Man landet nämlich fälschlicherweise auf der normalen Website von Coop@home, die auch nicht wirklich Mobile-optimiert ist. Eine Weiterleitung in die App wäre hilfreich, denn wer die Icons (iPhone/android) bei Punkt 1 auf der Anleitung übersieht, denkt schnell man könne auch mit dem normalen QR-Code Reader scannen.
Mein Fazit:
Grundsätzlich ist es keine schlechte Idee, so hat in Deutschland vor einigen Monaten der Schuhriese Deichman ebenfalls Plakatshopping getestet (Resultate sind mir leider unbekannt). Nur sehe ich bei Coop folgende Problematik:
- Ein Online-Einkauf bei Coop@home (auf der Website) dauert nach meiner Erfahrung mindestens eine Stunde, die der Pendler im Feierabendverkehr nicht mitbringt. Ok, die Plakatwand dient vielleicht mehr als Reminder oder Inspirationsquelle, dies könnte man ja gelten lassen.
- Ein weiterer Punkt ist die Mindestbestellmenge, denn da man im ganz normalen Coop@home Store einkauft, gelten die normalen Mindestbestellmengen, die mit CHF
150.-100.- (Richtigstellung) pro Bestellung nicht unbedingt tief sind. Man kann also nicht einfach kurz das 6-Pack Bier bestellen auf dem Nachhause-Weg, dazu muss man dann wohl doch immer noch kurz im Supermarkt vorbeischauen. - Die Hemmschwelle vor einer solchen Plakatwand öffentlich den Wochen- oder eher den Tageseinkauf zu tätigen, ist bei Herr und Frau Schweizer sicherlich noch hoch. Die ganze Spielerei ist wohl eher was für uns Digital Natives, die Spass an solchen Innovationen haben.
So, nun bin ich brennend gespannt auf Eure Meinung zum Angebot von Coop. Ist Euch die Wand schon aufgefallen?
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