Consumer-Generated-Content beeinflusst Kaufentscheidungen
Schon lange bevor der Begriff «Web 2.0» in der Welt der Internet- und Marketing-Welt umhergeisterte, gab es Konsumentenplattformen, auf denen sich Konsumenten über Produkte und deren Qualität ausliessen und die Ware der Anbieter bewertet haben. Beispiele? Es gibt viel, ciao.de ist nur eines.
Dass aber Consumer-Generated-Content relevant für die Kaufentscheidung und damit relevant für das Marketing ist, beweisen die Marktforscher von Jupiter Research mit vier neu veröffentlichten Studien. Darin gewinnen sie unter anderem diese grundlegende Erkenntnis:
So kam heraus, dass die kundengenerierten Inhalte eine positive Wirkung auf die Kaufentscheidungen anderer Kunden habe und das diese Welle des Kunden-Feedbacks die Zukunft aller Online-Geschäfte verändern werde. Dabei machen sich die Kunden über Blogs, Reviews, User-Groups oder Foren bemerkbar ?? immer unter der Voraussetzung, dass auch andere Kunden die Meinungen sehen und darauf eingehen können.
Und hier die wesentlichen Ergebnisse der vier Studien:
- Wesentliches Ergebnis der Studie «Retail Marketing: Driving Sales Through Consumer-Created Content»: 77 Prozent der Online-Shopper nutzen kundengenerierte Produktbesprechungen nutzen. Diejenigen die diese Besprechungen nützlich finden, sind zudem einem Online-Shop mit diesen Features treuer.
- In der Studie «Travel Consumer-Created Content» bekommen Reiseseiten Tipps zum Aufbau kundenorientierter Websites.
- Die Studie «Online Support Forums» fand heraus, dass Konsumenten die positive wie negative Feedbacks auf Foren hinterlassen 22 Prozent mehr Zeit online verbringen als diejenigen die darauf verzichten.
- Und der Report «Managing Word of Mouth Online, Leveraging Internal Resources» brachte zum Vorschein, dass mehr als 90 Prozent der Unternehmen glauben Kundenempfehlungen seien wichtig für die Kaufentscheidung anderer Kunden.
[ tw. via ecin.de ]
Den interessanten Podcast von Jupiter zu diesem Thema und diesen Studien gibt es hier.
Alles sehr interessant!
Ein konkretes Beispiel vielleicht?
sakku, die Solartasche mit integrierten flexiblen Solarzellen zum Aufladen von Handys etc., setzt komplett auf diese Strategie. Im Product Blog können Käufer der Tasche ihre Erlebnisse, Erfahrungen aber auch Kritiken direkt und ungefiltert via E-Mail oder MMS, persönlich oder anonym, anbringen.
Dies führt dazu, dass unter anderem ein eigentlicher Wettbewerb zwischen den Kunden angezettelt wurde, wer nun das beste Bild an der aussergewöhnlichsten Location veröffentlicht. Beispiele:
- sakku in der Tate Modern,
- sakku am Lago Maggiore,
- sakku im Silicon Valley,
- sakku in einem Londoner Taxi,
- sakku auf Mauritius etc.
Aber auch kritische Anmerkungen sowie hilfreiche Empfehlungen und Ideen (Beispiel hier) werden im Product Blog von den Konsumenten platziert.
Vorteile:
- Die Macher kommentieren zusammen mit anderen Usern die Beiträge und erhalten so wertvolle «Consumer Insights» sowie Anstösse für Optimierungspotenziale
- Bei den Kunden steigt das Involvement: sie haben plötzliche ein direktes Sprachrohr und können sich mitteilen.
- Und Interessierte können sich im Blog informieren. Die Marke und das Produkt wirken sehr glaubwürdig.
Nachteile:
- Es ist ein hoher Administrationsaufwand verbunden. Beiträge müssen gemonitort, z.T. auf Wunsch des Beitragsleistenden angepasst werden. Und natürlich auch kommentiert werden. Das ist eigentlich kein wirklicher Nachteil, sondern eher eine Konsequenz – und eigentlich eine angenehme und interessante Arbeit, die aber aber eine gewisse Konsequenz und Kontinuität verlangt. Auch müssen die Prozesse und Rollen innerhalb des Macher-Teams klar definiert sein
- Die Konkurrenz liest mit…! Und erhält ebenfalls wertvolle Informationen für mögliche Unterscheidungsmerkmale (was z.B. bei der sakku Solartasche noch fehlt), die beim eigenen Produkt dann implementiert und/oder in der Kommunikation akzentuiert wird.
Unter dem Strich lohnt sich aus Sicht der Macher bis jetzt diese Consumer-Generated-Content-Strategie. Sehr.
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