Gefakte Blogs kommen nicht gut
Auch eine Geschichte, die ich kürzlich im Rahmen eines Referats aufgeschnappt habe, und hier gerne wiedergeben und festhalten möchte [Quelle: faz.net ]:
Als Vichy vor gut einem Jahr eine neue Anti-Falten-Creme auf den Markt brachte, entschied man sich, einen Blog einzurichten, um die Konsumenten über die Vorzüge des neuen Produkts zu informieren. Eine junge Frau namens Claire lamentierte darin über schnelle Hautalterung aufgrund durchgefeierter Nächte und pries die Wunderwirkung des neuen Vichy-Produktes.
Dabei glich Claire jedoch eher einem Topmodel denn einer faltengeplagten Durchschnittsfranzösin. Und ihre geschliffene Sprache ähnelte mehr einer Presseerklärung als einem Tagebucheintrag. Interaktion mit Claire war nicht möglich, negative Kommentare wurden herausgefiltert. Damit wurde genau das verhindert, was Blogging so interessant macht.
Schnell war der französischen Blog-Gemeinschaft klar, dass Claire die Erfindung einer PR-Agentur war, und sie reagierte heftig: Vichy wurde für seinen Versuch, den Kunden zu hintergehen, hart angegriffen.
Schliesslich lenkte die L’Oreal-Tochter ein. Zuerst entschuldigte sich die Firma für den Täuschungsversuch. Dann überzeugte sie fünf Bloggerinnen davon, das neue Produkt vier Wochen lang zu testen und darüber zu schreiben – authentisch, ungefiltert und mit einer Möglichkeit für den Leser, die Texte zu kommentieren. Auf diese Weise gewann Vichy das Ansehen der Konsumenten zurück.
Das Beispiel zeigt, dass sich Unternehmen beim Einsatz von Blogs von alten Marketing-Vorstellungen befreien müssen. Tatsächlich können Blogs ein Mittel sein, um das Vertrauen der Kunden in Firmen zu stärken. Dazu jedoch müssen die Firmen bereit sein, Kontrolle abzugeben.
Fazit: Täuschungsmanöver lohnen sich nicht. Auch wenn Blogs für PR- oder gar Marketing-Zwecke eingesetzt werden, dann muss offen und ehrlich kommuniziert sowie auf den Kunden eingegangen werden.
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