Textsorten im Internet – Teil 2

Im ersten Teil des Blogbeitragsreihe «Textsorten im Web» haben wir euch die Textarten und Charakteristika von Informations- und redaktionellen Texten näher aufgezeigt. Weiter geht’s nun mit den Werbetexten. Wie ist ein Werbetext aufgebaut und welche Merkmale zeichnen ihn aus?

Die richtige Sprache

Einen guten und knackigen Werbetext zu formulieren, der die Botschaft rüberbringt und beim Zielpublikum auch noch gut ankommt, gehört mitunter zu den schwierigsten Aufgaben eines Texters. Kreativität, Feingefühl und manchmal auch etwas Mut sind hier gefragt. Ein Werbetext kann aus einem Wort oder einem Satz bestehen oder aber eine ganze Seite umfassen (vgl. etwa Publireportagen oder Sponsored Content).

Allgemeine Charakteristika von Werbetexten

Ein Werbetext enthält Behauptungen, Aufforderungen, eventuell Klischees und Cliffhanger – er ist also nicht objektiv, sondern eindringlich, fordernd und vor allem verkäuferisch. Wie ein Text aufgebaut und formuliert wird, hängt wesentlich vom Medium ab, in dem der Text publiziert wird, sowie vom Zielpublikum, vom beworbenen Gegenstand und von der Art und Weise einer Kampagne.

Zusammengefasst sind Werbetexte

• Natürlich werberisch. Auch wenn durchaus etwas übertrieben werden darf, muss die getroffene Aussage im Kern stimmen.
• Überraschend, lustig, frech, usw. Die Texte sollen in Erinnerung bleiben. Gut funktionieren zum Beispiel clever eingesetzte Wortspiele. Aber aufgepasst, nicht krampfhaft danach suchen, das kann aufgesetzt wirken.
• Direkt. Die Zielgruppe, bzw. die Zielperson soll mit einer direkten Ansprache abgeholt werden. Im besten Fall kann man sich mit der getroffenen Aussage identifizieren (Emotionen) oder eben: Die Anzeige bringt einen zum Lachen. Aufmerksamkeit erzeugen ist dabei das A und O – auf positive Art und Weise versteht sich.
• Auffordernd. Eigentlich müssen solche Texte Interessenten und Kundinnen direkt zum Kauf animieren.

Werbetexte: Die richtigen Worte für den richtigen Kanal

Noch eine fast grössere Rolle als bei anderen Textsorten spielt bei den Werbetexten das Medium, bzw. der Kanal, wo der Text publiziert wird. Worauf es beim Texten für Social Media ankommt, haben wir in einem früheren Blogpost ausgeführt. Gerade bei den Social-Media-Plattformen gilt es die Vorgaben der jeweiligen Betreiber zu berücksichtigen, die die Möglichkeiten teilweise erheblich reduzieren. Zum Beispiel bei Wettbewerben sind die Mechanismen mittlerweile recht eingeschränkt.
Der Kanal bestimmt bis zu einem bestimmten Grad auch die Zielgruppe, die immer im Auge behalten werden muss. Diese entscheidet massgeblich darüber, wie kommuniziert werden kann und soll.

Tipps fürs Schreiben von Werbetexten

1. Synonyme suchen. Einer auf den ersten Blick saloppen Aussage kann durch die Wahl eines Synonyms neue Würze verliehen werden. Eine gute Anlaufstelle ist hierbei immer der Duden, doch auch eine einfach Google-Suche kann wertvolle Ergebnisse liefern.
2. Sich immer überlegen, was man selbst lesen möchte. Gibt es eine Anzeige, die besonders positiv in Erinnerung geblieben ist? Darauf basierend kann eine neue, eigene Idee entstehen.
3. Sich in die Zielgruppe hineinversetzen. Für einen guten Werbetext braucht’s Empathie und Sensibilität. Es geht fast nicht anders.
4. Brainstormen mit anderen. Vielleicht sind bereits ein paar Ideen vorhanden, die gemeinsam mit anderen weitergesponnen werden können? Inputs von aussen tun immer gut.
5. Mindmap erstellen. Im Zentrum steht die Botschaft. Rundherum kann nun alles aufgeschrieben werden, was einem dazu in den Sinn kommt, inkl. konkreter Ideen für die Umsetzung. Meistens kommt dabei mehr heraus, als man sich zu Beginn vorstellen mag.