Was hat der Lehrplan 21 mit digitaler Empathie zu tun?
Wer meine Blogposts aufmerksam verfolgt, der weiss, dass ich mich seit einem Vortrag von Richard Gutjahr im November 2016 intensiv mit dem Thema «Digitale Empathie» auseinandersetze. Sehr zu meiner Freude ist dieses Thema nun auch in der Schweizer Politik angekommen. Unter dem Thema «Klick, Like, Hass» ging vergangenen Freitag der Polit-Talk «Arena» über die Bühne. Ausserdem wird der Lehrplan 21 langsam aber sicher konkret. Darüber möchte ich in meinem aktuellen Blogpost berichten.
Stierkampf-«Arena»
Inzwischen wird auf so ziemlich allen Social Media-Kanälen fleissig beleidigt und gehänselt. Neben den Likern gibt es vermehrt die Hater. Die Social Media-Kanäle werden oft als eine Art moderne Stierkampfarena missbraucht. Populisten und Provokateure inszenieren sich als Raubtierdompteure, allerdings weder im Stil eines Toreros noch eines Gladiators. Böse Zungen behaupten gar ohne Stil, sozusagen geschmacklos. Und wenn wir genauer hingucken, was wir wieder öfter tun sollten, erkennen wir die fiesen Maschen der gemeinen Trickser.
Nun standen sich in der Stierkampf-«Arena» von SRF Christa Markwalder, Nationalrätin FDP/BE, Andreas Glarner, Nationalrat SVP/AG, Irina Studhalter, Mitgründerin Verein Netzcourage und Regula Stämpfli, Politologin und Publizistin, gegenüber. Und die Provokationen und Anfeindungen gingen heiter weiter, die Verleumdungen und Anschuldigungen natürlich auch. Nachzuprüfen hier.
#Netz Courage vs. hatespeech
Netz Courage ist ein Verein, in dem sich Sinnesgenossen zur Hatespeech-Bekämpfung gefunden haben, auch genannt «the hatespeech ambulance». Irina Studhalter, Mitgründerin dieses Vereins, trat auch in der Arena auf und stand dort Andreas Glarner gegenüber. Andreas Glarner, jener Schweizer Unternehmer, der vor noch nicht allzu langer Zeit eine Einzäunung von «Oberwil-Lieli» forderte oder sich mit dem Burka-Plakat im Rahmen der Masseneinwanderungs-Initiative ins Rampenlicht katapultierte.
Von Einsicht oder Klarsicht von Seiten des politischen Überzeugungstäters keine Spur – Provokationen und Beleidigungen folgten auch auf dem Schweizer Fernsehen und hinterliessen einen faden Beigeschmack und die Überzeugung, dass es den Verein Netz Courage dringend braucht. Denn Zivilcourage kommt auf den sozialen Medien aktuell noch vor dem Recht, denn dieses ist viel zu langsam für die schnellen Tastenflizzer ohne Reu und Scheu.
Lehrplan 21
Da wünscht man sich doch gleich wieder eine digitale Welt voller Blüte und Güte! Das heisst, dass «digitale Empathie» als Pflichtfach in der Schule eingeführt werden sollte. Also dem Nachwuchs die guten Seiten des Internets aufgezeigt werden, damit die Schüler lernen, mit dem Internet Sinnvolles anzustellen. Beibringen, dass das digitale Gegenüber keine Figur aus einem Computerspiel, ein Avatar ist, sondern ein richtiger Mensch mit Gefühlen. So wird den Schülern Medienkompetenz gepaart mit digitaler Ethik vermittelt.
Da kommt der Lehrplan 21 ins Spiel. Bereits in den Jahren 2010 bis 2014 hat die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz den Lehrplan 21 erarbeitet. Damit setzen 21 deutsch- und mehrsprachige Kantone den Artikel 62 der Bundesverfassung um, die Ziele der Schule zu harmonisieren. Eines der geplanten Module des neuen Lehrplans 21 wird auch Medien & Informatik sein – und in den Schulen werden vermehrt Computer, Tablets und Smartphones zum Einsatz kommen. Hier der Lehrplan 21 kurz erklärt:
Wie ein weiteres gutes Beispiel zeigt, wird in manchen Schulen bereits ein sorgfältiger Umgang mit den Medien gepflegt, nicht nur mit der Soft- sondern auch mit der Hardware.
Fazit:
- Der Lehrplan 21 macht Hoffnung auf eine digitale Zukunft voller Blüte und Güte!
- Hoffen wir, dass die neue Generation sich künftig im Netz «artig» aufführen wird. Und die politischen Arena-Kämpfer auch.
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