Kreative Strategien gegen Adblocker
Quelle: viewwork.co.nz
Kreativität hilft immer. Auch gegen Adblocker. Während immer mehr User Tools wie Adblock Plus verwenden um Werbung im Internet zu blockieren, machen sich findige und kreative Köpfe daran diesen Trend zu stoppen. Die Strategien gegen Adblocker sind meist simpel, beispielsweise indem User darum gebeten werden den Adblocker zu deaktivieren. Sensibilisierungs-Strategien, hochwertige Werbung oder Native Advertising sind andere mögliche Wege. Und wir wissen ja, viele Wegen führen nach Rom!
Aufklärung für die ganz Schlauen
Wer die Financial Times liest hat auch einen guten Bildungsstand und schätzt hochwertige Beiträge. Doch was, wenn die Beiträge auf dem Online-Portal nur noch bruchstückhaft erscheinen und der Rest zu erraten ist?
Mit diesem Experiment musste sich eine Testgruppe von Desktop-Lesern der Financial Times kürzlich befassen. Eine Sensibilisierungs- oder Aufklärungs-Strategie wenn auch nicht sehr sensibel – die Produzenten der Financial Times möchten damit einfach darauf aufmerksam machen, dass die Werbung auch ihren Anteil zu hochwertigen Beiträgen gibt.
Der Prozentsatz der nicht lesbaren Stellen entspricht bei diesem Experiment ca. dem prozentualen Umsatz den die Financial Times mit Werbung verdienen. Und so sieht das dann aus:
Quelle: Advertising Age, adage.com
Andere Publisher haben auch schon Content gesperrt oder machen Beschränkungen bei der Anzahl frei verfügbarer Beiträge, wie mir dies neulich bei der Tagi-App aufgefallen ist.
Von daher ist die Idee mit der Textbeschränkung von Financial Times doch gar nicht so beschränkt. Nach diesem Test werden die Verantwortlichen auch wertvolle Hinweise dazu erhalten wieviele Personen whitelisten werden und wie sich das Ausblenden auf das Engagement mit den Inhalten auswirkt.
Und sonst so?
Eine sogenannte «Circumvention», das ist eine technische Umgehung der Adblocker-Sperre. Aktuell auch die beliebteste Lösung überhaupt. Bei dieser Lösung wir der Quellcode der Seite so angepasst, dass der Blocker die Werbebanner nicht mehr erkennt.
Andere Publisher wiederum bevorzugen eine Direktansprache auf der Website. Hier erhält der Adblocker-Nutzer direkt eine Nachricht (Consumer-Messaging). Mit der Bitte den Werbefilter «Lesen der Inhalte» zu deaktivieren.
Bildquelle: m-k.ch – auf watson.ch werden Adblock-User gebeten diesen zu deaktivieren
Oder dann eben doch das Blockieren von Inhalten sobald ein Nutzer mit Adblocker die Seite besucht. Das nennt sich dann Content-Blocking.
Und wie wär’s denn einfach mit hochwertiger Werbung oder Native Advertising damit Adblocker gar kein Thema mehr sind?
Die Herausforderung bei hochwertiger Werbung ist, die Werbung kreativ und für die Nutzer relevant zu gestalten. Also insgesamt so interessant, dass die Werbung vom Nutzer nicht als störend sondern als informativ und unterhaltsam empfunden wird. Beispiele dazu in meinem Blogbeitrag von vergangener Woche.
Auch Native Advertising ist eine mögliche Werbeform die von Adblockern nicht blockiert wird. Bei Native Advertising handelt es sich ja auch um massgeschneiderte Angebote für die User, also durchaus relevant und interessant. Und lenkt wie eine Publi-Reportage/Advertorial den Leser nicht unnötig ab.
Native Advertising umfasst virales Marketing, insbesondere Videos, Bilder, Musik und Artikel. Aber auch Suchmaschinenmarketing, bei dem Werbeanzeigen gleichrangig mit den gewohnten und erwarteten Suchresultaten angezeigt werden, zählen dazu. Zudem gibt es Kommunikationsstrategien aut Twitter (bezahlte Tweets, Trends, Personen) oder auf Facebook mittels bezahlten Inhalten auf der Timeline der Nutzer. Content-Marketing ist eine weitere Native Advertising-Technik, mit speziell auf die Zielgruppe abgestimmten Inhalten.
Hier ein kreatives Beispiel einer gelungenen Native Advertising-Kampagne. Die neuseeländische Regierung hat eine Snapchat-Kampagne gegen bekifftes Fahren gemacht – mit Tinnyvision, einer Gruppe von Snapchattern – man gelangte an insgesamt 10’000 schwer zu erreichende Personen, solche, die gleichzeitig beachtliche 98% des Tages mit Snapchat verbringen.
Fazit:
- Adblocker haben langsam aber sicher ein Problem
- Gegen Kreativität ist auch kein Adblocker gewachsen
- Native Advertising hat Zukunft
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