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Snapchat aus der Sicht einer Jugendlichen

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Snapchat wächst und wächst. Mit über 200 Millionen Nutzern im März 2015 ist der Chat-Dienst Instagram und Facebook dicht auf den Fersen, wenn nicht sogar auf der Überholspur. Doch was macht diese App so interessant für junge Menschen? Heute möchte ich euch, als bald 20-jährige, einen Einblick in meine „Snapchat-Welt“ geben. Dazu nehme ich zu drei Aussagen, von verschiedenen Artikeln Stellung – und zeige auf, wie ich die App mit dem gelben Gespenst wahrnehme.

Snapchat wird nur von Jungen gebraucht

Fakt ist, dass der grösste Prozentsatz an Snapchat-Nutzern zwischen 16 und 24 Jahre alt ist. Ganze 51% macht diese Altersgruppe laut statista.com aus. Doch warum ist das so?

In meinem Freundeskreis wird Snapchat täglich mehrmals benutzt, um sich gegenseitig zu zeigen, was man macht, wo man ist oder mit wem man gerade unterwegs ist. Uns reizen dabei der schnelle Austausch, das Einfangen des “Jetzt” und natürlich auch die Funktion, dass die Bilder gelöscht werden. Gerade heutzutage, wo Selfies im Trend sind, möchte man immer gut darauf aussehen. Zu wissen, dass man das Foto der anderen Person auch nur kurz zeigen kann und es sich danach wieder löscht, mindert den Druck. Man schickt auch extra unschöne, lustige Bilder mit einer Freundin hin und her, wobei man bei WhatsApp eher Angst hat, dass es jemand sehen könnte.

Argumente, die andere Altersgruppen, meiner Meinung nach, weniger ansprechen. Deshalb ist diese Aussage, in meinen Augen, wahr. Es ist eine App, die mit seinen Funktionen genau die jüngere Altersgruppe anspricht.

Snapchat wird Facebook verschwinden lassen

Viele glauben, dass immer mehr Junge Facebook verlassen und andere Social Media-Plattformen als Ersatz nutzen. Das wird sogar in Studien so nachgewiesen. Ich bemerke auch einen starken Rückgang von Facebook in meinem Umfeld. Doch Facebook bietet immer noch einige Funktionen und Tools, die eben doch keine andere Plattform hat. Wie zum Beispiel das schnelle und einfache Teilen von Dingen, die vielen Informationen und den Überblick, den man über alles hat, was gerade geschieht. Snapchat erlebte aus meiner Sicht einen riesigen Aufschwung, weil man als junge Person heutzutage nicht  „Mainstream“ sein möchte, sich von der Menge abheben will. Alle nutzten Facebook, es war Mainstream, dann kam Snapchat, also wollten alle weg von Facebook und hin zu Snapchat. Doch da nun Snapchat genau so wie Facebook, fast auf jedem Smartphone eines jungen Menschen zu finden ist, wird Facebook auch wieder stärker genutzt.

Ich merke auch selber, dass ich immer weniger Bilder mit Snapchat verschicke. Oft, weil ich im Moment selber keine Lust habe, ein Foto zu machen. Es hat an Reiz verloren.  Auch auf Facebook poste ich nichts mehr, jedoch bin ich regelmässig online, checke meine Nachrichten oder schaue, was es Neues gibt.

Diese Aussage stimmt daher für mich nicht. Facebook wird zwar nicht mehr so aktiv genutzt wie früher, jedoch wird es wohl in der nächsten Zeit nicht ganz  von den Smartphones der Jungen verschwinden.

Bei Snapchat werden die Bilder nach dem verschicken gelöscht

Der Selbstzerstörungsmechanismus ist sicher einer der wichtigen Gründe, warum die App immer noch gehypt wird. Doch bereits kurz nach dem Erscheinen, wurde einigen bewusst, dass diese Aussage nicht ganz so stimmt. Nur schon, dass die andere Person das Foto screenshoten kann, macht die Fotos speicherbar.

Ausserdem fragen sich viele Jugendliche, wie auch ich, ob die App wirklich so sicher ist. Oder gibt es gar einen Weg, die Fotos abzufangen und zu speichern? Und schnell wird einem klar, dass dies relativ einfach ist. Denn die Bilder werden auf dem Smartphone und dem Server des Anbieters, nach dem Versenden mit der Endung .jpgnomedia gespeichert. Bis die andere Person das Bild öffnet, bleiben sie auch dort vorhanden. Bis zu diesem Zeitpunkt könnte man nun den internen Speicher des Geräts ablesen und so die Bilder auf den eigenen Computer laden. Ich weiss, dass sich all meine Freunde und auch weitere Jugendliche dessen bewusst sind. Wir nutzen die App trotzdem, doch achten wir darauf, keine riskanten Bilder zu verschicken.

Das heisst, diese Aussage stimmt nicht. Solang man aber keine riskanten Bilder verschickt, ist es nicht genug abschreckend, um die App nicht zu nutzen. Natürlich gäbe es auch sicherere Apps wie Threema, doch leider sind jene unter Jungendlichen nicht so weit verbreitet und werden daher auch weniger genutzt.

Hat Snapchat in euren Augen Potential für die Zukunft? Wie bekannt ist die App in anderen Alterssegmenten?

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