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Younow – das umstrittene Livestreaming-Portal für Jugendliche

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Die neue Internetplattform Younow sorgt für mächtig Gesprächsstoff. Es handelt sich hierbei um etwas Ähnliches wie YouTube in Echtzeit. Hauptsächlich Jugendliche präsentieren sich hier per Webcam oder Smartphone. Und das Ganze live. Klar, dass Eltern und Jugendschützer Alarm schlagen.

Younow ist bei Jugendlichen der letzte Schrei. Das Prinzip ist einfach: Zuschauer können per Chat Fragen stellen und die Teenager antworten dann live im Video. „Was machst du da mit deinen Haaren?“ oder „Bitte grüsse mich“, lauten die Chat-Mitteilungen. Wer sich selbst auf Younow zeigen will, muss sich anmelden – zuschauen und chatten funktioniert ohne Registrierung.

Doch was gibt es in diesen Livestreams zu sehen? Meist ist es ein Teenager in seinem Teenagerzimmer auf seinem Teenagerbett und erzählt von seinem Tag als Teenager. Nicht besonders spannend eben. Vielleicht erzählt er auch von seiner Lieblingsband oder reagiert auf die Chat-Meldungen von anderen – natürlich nicht sichtbaren – Zuschauern. Auf jeden Fall ist das alles sehr unspektakulär. Doch wie überall gibt es auch hier Ausnahmen.

Manche Jugendliche stellen sich fragwürdigen Mutproben oder rufen Freunde an, die sie dann mit erfundenen Geschichten auf den Arm nehmen. Und das tun sie nur, um möglichst viele Zuschauer zu generieren. Das kann ganz schön schief gehen. Ein Medienanwalt wies bereits darauf hin, dass der Persönlichkeitsschutz bei Younow nicht ernst genug genommen werde. Heisst: Nutzer könnten sich schuldig machen, wenn im Hintergrund ein Lied aus dem Lautsprecher dröhnt oder einen unwissenden Freund anrufen und damit dessen Persönlichkeitsrechte verletzen.

Doch das wohl grösste Problem sehen Eltern und Jugendschützer beim Thema Pädophilie. Obwohl grosse Kritik geübt wird, beteuern die Betreiber von Younow, dass sie 24 Stunden am Tag Mitarbeiter im Einsatz haben, die User verbannen, welche gegen die Regeln verstossen. Nutzen dürfe man Younow erst ab 13 Jahren, was natürlich niemand kontrollieren kann. (Ich bin bei meinen Nachforschungen auf ein 9-jähriges Mädchen gestossen, das sich schminkt – soviel dazu.) Trotzdem scheint den jungen Nutzern nicht klar zu sein, dass sich nicht nur Gleichaltrige oder Gleichgesinnte auf der Plattform tummeln. Ausserdem führen sich die Jugendlichen nicht vor Augen, dass nichts mehr rückgängig gemacht werden kann. Auch der Wohnort ist für alle Zuschauer sichtbar. Äusserst heikel, solche Angaben freizugeben.

Klar ist: Younow ist auf dem Weg, ein riesiges Lifestreaming-Portal zu werden. Zumal es in Deutschland bereits grossen Anklang findet. Aufgrund der Anonymität im Chat und dem Live-Streaming birgt es Gefahren, denen sich viele nicht im Klaren sind.

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