Ein YouTube-Fake geht um die Welt – Tiere und der „Jö-Effekt“
Die Ausgangslage an der Filmschule in Montreal war klar: „Dreht einen Film, der 100‘000 Views auf YouTube generiert.“ Keine einfache Sache. Vier Schüler haben daraufhin eins produziert, das gerade einmal 42‘000‘000 Views geschafft hat. Wie ist das möglich?
Ein Adler kreist über einen Park und wird dabei gefilmt. Er setzt zum Angriff an, schnappt sich ein Kleinkind und will abheben. Zum Glück für alle Beteiligten lässt er das Kind aus nur etwa einem Meter Höhe fallen…
Das Video ging via YouTube um die Welt. Ein Fake. Schon wieder. Gedreht von den vier Filmstudenten und das war ihr Erfolgsrezept: Die Kombination Kleinkind und Tier zielt auf unsere Emotionen ab. Zumindest das Kleinkind weckt den Beschützerinstinkt und besitzt den „Jö-Effekt“. Und – das wusste ich nicht, kann ich mir aber sehr gut vorstellen – die Menschen haben scheinbar eine Urangst vor Vögel.
Am ersten Tag sahen sich das Video bereits ca. eine Million Zuschauer an. Ein Fake-Video muss zuerst einmal durch alle möglichen Online-Kanäle, sprich Facebook, Twitter und wie sie alle heissen, gejagt werden. Werden genügend Nachrichtenfaktoren in hohem Masse bedient, beissen gerne auch einmal die klassischen Medien an. Oft relativ unkritisch, wie im Fall des Adler-Videos.
So zum Beispiel auch die englische Boulevardzeitung „The Sun“. Dies sei denn auch ein weiterer wichtiger Faktor gewesen, weshalb dem Video so viel Aufmerksamkeit geschenkt worden sei. Dann ist die Verbreitung eines YouTube-Videos nicht mehr aufzuhalten.
Die Rede ist von folgendem Video:
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