Verknüpfung von stationärem Handel und Social Media – eine Chance für das Gewerbe
Andrea Iltgen bloggte in den vergangenen Wochen über die Möglichkeiten, wie Social Media genutzt werden kann, um ein Geschäft, ein Restaurant oder sonst ein stationär betriebenes Unternehmen zu vermarkten. Hier sollen nun die Best Practices zusammengeführt und besprochen werden.
Der RollLaden und seine Happy Customer
Ein Zürcher Fachgeschäft für Skateboards in allen Variationen – der RollLaden – hat eine an sich simple aber effiziente Lösung, ihren Shop in die Gespräche der Facebook-User einzupflanzen: Jeder Kunde, der gerade ein Skateboard erworben hat, posiert mit seiner Errungenschaft vor dem Ladeneingang. Die geknipsten Fotos landen auf der Facebook Fanpage des RollLadens. Glückliche Kunden taggen sich darin, die Fotos werden kommentiert und geliked. So entstehen virtuelle Gespräche.
Sidestep und eine gute Idee mit Ausrutschern
Das Beispiel stammt aus Deutschland und präsentiert eine gute Idee für die Verknüpfung mit dem Schuhgeschäft Sidestep und Social Media. Turnschuhe sind mehr als ein Kleidungsstück, welches die Füsse schützen soll. Es sind Lifestyle-Produkte, die gerne auch gesammelt werden. Sidestep weiss das und legt deshalb im lokalen Geschäft Flyer auf, die den Käufer auf ihre Facebook-App hinweisen: Die Fans können dort Fotos ihrer Sneakers hochladen und am Wettbewerb „You Show. We Pay.“ teilnehmen. Der Gewinner erhält das Geld für seine Schuhe zurück. Leider wurde die Aktion nicht gerade vorbildlich umgesetzt, in Sachen Usability und Benutzerführung besteht noch Handlungsbedarf.
Neo und sein Spieglein, Spieglein an der Wand
Einkaufen macht nicht allen gleich viel Spass. Aber mit dem Konzept von NEO bestimmt jedem ein bisschen mehr. In ihrem Kleidergeschäft können sich Technik- und Spiele-Fans so richtig austoben. Per SMS kann zum Beispiel das Licht oder per Touchscreen die Musik gesteuert werden. Der Clou am Ganzen – und damit die Verknüpfung zum Social Web – ist aber der „magische“ Spiegel. Schnappschüsse werden gleich auf Facebook geladen und so können die virtuellen Freunde ihre Meinung zum probierten Kleidungsstück abgeben. Ob die Ware dann gekauft wird oder nicht, bleibt natürlich dem Kunden selbst überlassen 😉 Gruppenfotos zusammen mit den Freunden sind übrigens bei der jüngeren Generation sehr beliebt.
Hamleys und die witzigen Kundenfotos
Auch bei Hamleys ist man sich der Strahlkraft von Kundenfotos bewusst. Erst recht, wenn sie auf die Lachmuskeln zielen. Deshalb werden die Kunden aufgefordert, ihren Hamleys-Besuch in Form eines lustigen oder süssen Fotos oder Kommentars festzuhalten. Auf ihren zahlreichen Social Media-Präsenzen soll der Post selbstverständlich noch getaggt werden. Anderen Geschäften würden wir wohl nicht zu einer solchen Aktion raten, aber zu einem fast fantastischen Spielwarenladen in London passt das irgendwie. Toll ist in jedem Fall die Vielfalt der Channels, die sie unterhalten.
Fazit: Social Media als Chance für den stationären Handel
Andrea zeigte mit ihren Beispielen einige Berührungspunkte des stationären Handels mit Social Media auf. Die Massnahmen der Geschäfte waren dabei unterschiedlich aufwendig. So zeigt der Skateboard-Händler, dass auch ohne technischen Aufwand eine Menge an Impact möglich ist. Nicht in jedem Fall braucht es dafür eine App.
Allerdings sind Erfolg und Misserfolg, Konzept und Massnahme stark abhängig von der Eigenart des Lokals. Auch müssen Kunden in lokalen Geschäften auf die Social Media-Profile hingewiesen werden. Eine Möglichkeit hierfür wäre zum Beispiel ein Wettbewerb.
In allen gezeigten Fällen ging es um die Integration von User-Fotos. Solche sind zweifelsohne gute Auslöser für Gespräche. Ziel muss aber nicht immer zwingend Facebook sein. Es würden sich auch mal andere Plattformen dafür anbieten, so wie das Hamleys tut.
Gründe für den Aufbau der hier genannten Verbindung sind in erster Linie kommerzieller Natur: Tragen die User eine Marke von sich aus in das Social Web, erfährt diese dadurch qualitativ hochwertige Publizität. Daneben wirkt sich dieser Umstand noch zusätzlich positiv auf die Resultate in den Suchmaschinen aus.
Darüber hinaus kann ein Geschäft den Kontakt zu einem Kunden mit Social Media aufrechterhalten. Das Unternehmen verlängert die Beziehung über das Verlassen des Ladens hinaus. So können einem Erstkauf gut und gerne auch weitere Einkäufe folgen.
Habt Ihr weitere Beispiele solcher Verknüpfungen? Wo seht Ihr die Potentiale?
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