Hatschi! – Gesundheit im Internet. Was möglich wäre im Gesundheitssystem: Der gläserne Patient
Es schnieft, es trieft, es röchelt: Die Grippe- und Erkältungssaison hat viele erwischt. Wer googelt dabei nicht nach den auftretenden Symptomen?
Bis vor kurzem hatte man in der Schweiz die Möglichkeit, für 2012 seine Krankenkasse zu wechseln, nachdem man natürlich die Prämien online verglichen hatte. Dabei hatte man die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Versicherungsmodellen. Einige setzen eine erste Ferndiagnose über ein Beratungstelefon voraus. Ginge das nicht einfacher und günstiger? Per Internet-Selbstdiagnose?
Immer wieder wird einem zwar davon abgeraten, aber wer jeweils mit dem Schlimmsten rechnet, tut dies, auch ohne sich zuvor informiert zu haben. Es müsste doch eine Online-Abfragemethode geben, die beginnt mit „fühlen Sie sich gesund? Ja/Nein“ und in Form eines Baumdiagramms – unter Einbezug von Bildern und Videos – und dann immer weiter ins Detail geht. Alles geschieht anonym und man wird zum entsprechenden Allgemeinpraktiker oder Spezialisten verwiesen.
Das alles wäre doch heute schon möglich. Was morgen möglich sein wird, darüber kann nur spekuliert werden: Vielleicht können mit dem Smartphone künftig einfach per hochauflösendem Foto eigene Blutproben genommen und über einen E-Health-Dienst automatisch analysiert werden. Von DNA-Analysen gar nicht zu sprechen, kann dies zu einem bekannten Problem führen: dem des Datenschutzes. Oder die Community hilft? Also quasi Crowdsourcing in der Medizin?
Google Health wird zwar eingestellt, aber eine zuvor beschriebene Entwicklung würde durch eine Online-Datenbank begünstigt oder bedingt. Hätten dann die Krankenkassen darauf Zugriff, wäre er erschaffen: der gläserne Patient. Bis dahin geht eine Erkältung auch mit Ruhe, Teetrinken und Essigsocken vorbei.
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