Zum Inhalt springen

Die digitale Transformation des David Bowie

keine Kommentare

ziggy-stardust-2_520px

Bildquelle: thefalconsnest.wordpress.com

Schon zu Lebzeiten war David Bowie, das «Pop-Genie» und der «Meister der Neuerfindung», seiner Zeit weit voraus. Nun also nahm das Netz millionenfach Abschied vom Ausnahmekünstler. So lohnt es sich, einen Blick auf die Vergangenheit von Bowie im Netz zu werfen, denn David Bowie war auch ein Internet-Prophet.

Ein Earthling läutet den digitalen Download ein

«Telling Lies» ist Nummer sechs der Tracklist auf Bowies Album «Earthling» aus dem Jahre 1997. Und war die erste Single eines Megastars, die exklusiv per digitalem Download erhältlich war – erst Monate später war die Single auch auf Platte und CD erhältlich. 300’000 Downloads zählte die Single, für die damalige Zeit gigantisch. Zudem war Bowie einer der ersten, der Live-Videos seiner Konzerte über das Internet in die Welt sendete. In einer Zeit, als die Modems noch kreischten und die wenigen Millionen Nutzer mit 56 Kilobit pro Sekunde durchs Netz krochen – zu langsam für Bewegtbild.

David Bowie als Prophet des Internets

Bowie war also nicht nur ein musikalisches Genie, sondern auch ein veritabler Prophet des Internets. Er experimentierte mit interaktiven CD-Roms und Computerspielen. Es gab noch kein YouTube, Facebook, Wikipedia oder MySpace, da gründete Bowie 1998 mit BowieNet seinen eigenen Internet-Provider. Auf dem BowieNet hatten die Fans die Möglichkeit, Blogeinträge ihres Idols zu lesen oder auch exklusive Songs zu bekommen. Meldete man sich an, bekam man ein paar Megabyte Webspace zur Verfügung gestellt und wurde dazu angehalten, selbst Internetseiten zu bauen und sich zu vernetzen. Im inoffiziellen Archiv des Internets, der Wayback Machine, sind noch heute einige der gespeicherten Seiten zu finden.

David Bowie, die Kunst und das Mitmach-Web

Bowie machte auch immer wieder hellsichtige Bemerkungen. 2002 sagte er, die Musik werde omnipräsent sein wie fliessendes Wasser oder Elektrizität und nahm damit Streaming-Dienste wie Spotify vorweg. Das Netz bezeichnete Bowie 1999 in einem Interview grinsend als ausserirdische Lebensform, die gerade erst gelandet ist. Kunst ist für Bowie solange nicht vollendet, bis das Publikum seine eigene Interpretation hinzufügt. «Das eigentliche Kunstwerk ist die Graufläche in der Mitte» sagt Bowie und werde im 21. Jahrhundert immer wichtiger. Klingt genau nach der niemals abschliessenden Remix-Kultur, die das Internet heute auszeichnet.

 

«Look up here, I’m in heaven»

Bis in den Tod bleibt Bowie Künstler ganz und gar. «Look up here, I’m in heaven», so beginnt der Text von David Bowies neuester Single «Lazarus», die letzte Single die David Bowie noch erlebt hat. David Bowie liess seine beliebteste Kunstfigur Ziggy Stardust den «Rock and Roll Suicide» sterben. Seit dem 10. Januar 2016 grüsst er tatsächlich vom Himmel. Sein Tod war nicht anders als sein Leben – ein Kunstwerk.

Bowie_Pixel_520px

Bildquelle: pinterest.com

Der Abschied von David Bowie auf dem Netz

Anstelle einer digitalen Bestattung hier ein paar Eindrücke der digitalen Transformation des David Bowie. Seine Fantasie kannte keine Grenzen und die seiner Fans auch nicht.

Das sind die zehn Songs von David Bowie, die ihr kennen müsst.

David Bowies Tod wurde auf seiner Facebook-Seite bekannt gegeben:

Bowie_Facebook_520px

Innerhalb kürzester Zeit wurde Bowies Tod zum Gesprächsthema Nummer Eins in den sozialen Netzwerken, wie die Landkarte des Onlinediensts «Trendsmap» zeigt – hier sind die aktuellen Twitter-Trends in Echtzeit visualisiert.

Bowie_Trendsmap_520px

Emotionale Nachrufe entstanden, beispielsweise von der Illustratorin Helen Green. Ursprünglich für den Geburtstag von Bowie gedacht, entstand ein animiertes Zeichenvideo in Form eines GIF, das die vielen verschiedenen Gesichter und Modestile aus der langen Karriere des Briten zeigt.

200

Bildquelle: giphy.com

David Bowie lebt weiter mit seiner Musik und im Netz:

«We can be Heroes for ever and ever»

 

keine Kommentare

Dein kommentar zum artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mehr Besucher für Ihre Internetpräsenz.


Unsere Website verwendet Cookies, die uns helfen, unsere Website zu verbessern, den bestmöglichen Service zu bieten und ein optimales Kundenerlebnis zu ermöglichen. Durch Nutzung dieser Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen, personalisierte Inhalte und Werbung zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Akzeptieren