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Schweiz vs. Amerika: Was bedeutet Facebook für die Jugend von heute?

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Mit meinen 20 Jahren fühlte ich mich schon irgendwie angesprochen, als ich den Blogpost des 19-jährigen Amerikaners gelesen habe. Ich bin Praktikantin bei xeit und somit in der gleichen Altersgruppe. Er erzählt, welche Erfahrungen er mit Facebook gemacht hat und was das soziale Netzwerk für die amerikanische Jugend bedeutet. Zuerst begeistert, musste ich nach und nach feststellen, dass am anderen Ende des grossen Teiches doch einiges anders zu laufen scheint, als hierzulande.

Aussage 1 : Facebook ist bereits tot

„It’s dead to us. Facebook is something we all got in middle school because it was cool but now is seen as an awkward family dinner party we can’t really leave. It’s weird and can even be annoying to have Facebook at times.“

Der junge Mann meint, in Amerika ist Facebook bereits tot. Es sei schon lange nichts Neues mehr und man ist von Facebook gelangweilt. Es fühle sich an, wie irgendeine unangenehme Familienfeier, die man nicht mehr verlassen könne. Harte Worte für das grösste soziale Netzwerk. Vor allem die Aussage, sie hätten Facebook alle in der Mittelstufe gehabt weil es cool war, hat mich irritiert.

Als ich in noch in der Mittelstufe war, konnte kein Mensch in meiner Umgebung etwas mit dem Begriff „Facebook“ anfangen. Hierzulande sieht‘s also ein wenig anders aus. Facebook ist ganz klar das beliebteste soziale Netzwerk. Oder ist es Zufall, dass ich jeden morgen auf den Smartphones meiner Altersgenossen das Blau-Weisse Design aufblitzen sehe? Ich denke mal nicht. Die harten Fakten sprechen eine andere Sprache. Auch die Aussage, Facebook sei wie eine langweilige Familienfeier, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Weshalb langweilig? Wenn ich etwas unterhaltend finde, dann ist es Facebook. Wo sonst hat man die Wahl zwischen allerlei Videos, Posts, Fotos und Unmengen an anderen Dingen, die man sich anschauen kann. Besonders wenn ich lese, dass die Amerikaner den Facebook-Chat lieben, geht diese Aussage für mich nicht auf. Aber dazu später. Auf jeden Fall ist Facebook für uns alles andere als veraltet, langweilig oder nervend. Was ist denn so schlimm daran, sich nicht mehr aus den Augen zu verlieren oder am Leben von Freunden ein wenig intensiver teilzunehmen? Auf jeden Fall ist Facebook nicht „tot“. Im Gegenteil, es lebt.

Aussage 2: Facebook-Pressure

„It’s weird because of the social pressure behind the question, “Everyone has Facebook, why don’t you?”

Ganz Unrecht hat der 19-jährige hiermit nicht. Er meint, dass „Nicht Facebook-Nutzer“ sich immer mit der Frage, „Jeder hat Facebook, warum hast du es nicht?“, herumschlagen müssen. Dies erzeuge für die Nichtnutzer einen gewissen Druck, sich immer erklären zu müssen. Zudem nerve es auch irgendwann, wenn man sich immer derselben Frage stellen muss und man gehöre nicht mehr richtig dazu.

Naja, aus meiner Perspektive ist es bei Weitem nicht so schlimm. Natürlich werden viele Infos per Facebook ausgetauscht. Doch wir jungen Erwachsenen sind immer noch fähig ein wenig mitzudenken. In meinem Freundeskreis werden „Nicht Facebook-Nutzer“ (Ja, das gibt’s auch bei uns) immer informiert, wenn etwas ansteht. Es gibt ja auch noch die (von der Jugend fast vergessene) SMS. Vielleicht verliert man sich in der kleinen Schweiz auch einfach weniger schnell aus den Augen, wie im grossen weiten Amerika, wer weiss.

Aussage 3: Der Facebook-Chat ist populär

„messaging on Facebook is also extremely popular among our age group… « 

Ich für meinen Teil, nutze den Facebook Chat nicht allzu oft. Und mir ist auch noch nie zu Ohren gekommen, dass meine Freunde den Facebook Chat als Ersatz für das hierzulande sehr populäre WhatsApp oder sonstiges sehen. Dies sieht in Amerika anders aus. WhatsApp wird hier nicht einmal grossartig erwähnt. Er schreibt, WhatsApp werde nur manchmal runtergeladen. Der Facebook-Chat habe WhatsApp schon lange überholt. In Amerika ist dieser Chat also extrem populär, auch da man nicht mehr nach der Handynummer fragen muss. Schliesslich muss nur eine Freundschaftsanfrage akzeptiert werden und schon kann drauflos gechattet werden.

Doch dass dieser Faktor entscheidend dafür ist, dass der Facebook-Chat so beliebt ist, finde ich fraglich. Einerseits empfinde ich WhatsApp als viel benutzerfreundlicher. Andererseits sollte man mindestens so viel persönlichen Kontakt mit der Person gehabt haben, um sie selbst nach der Handynummer zu fragen. Auf jeden Fall weiss ich, dass mein Umfeld WhatsApp in erster Linie als Chat-Mittel nutzt.

Aussage 4: Kurz einloggen und dann wieder ausloggen

„Facebook is often used by us mainly for its group functionality. I know plenty of classmates who only go on Facebook to check the groups they are part of and then quickly log off.“

Viele würden sich nur kurz einloggen um die Veranstaltungen oder Gruppen zu checken. Dann meldet man sich sofort wieder ab, um nicht vom Facebook „Trash“ gestört zu werden.

Ich kenne niemanden, der Facebook nur deswegen nutzt. Facebook gilt in meiner Umgebung als Austausch. Es werden Fotos von Reisen, von Erlebnissen oder von Freunden gepostet. Es werden Umzugshelfer gesucht oder Meinungen abgegeben. Soll heissen, Facebook hat für mich viel mit den Menschen dahinter zu tun, es interessiert mich, was sie so erleben. Dass man Facebook in Amerika nur wegen Veranstaltungen oder Gruppen nutzt, verstehe ich nicht und kann ich auch nicht ganz glauben.

Mir ist natürlich bewusst, dass der junge Mann nicht stellvertretend für die ganze amerikanische Jugend steht. Ich wollte lediglich meine Eindrücke zur Facebook Nutzung hierzulande aufzuzeigen. Ich werde in einem zweiten Teil noch auf weitere soziale Netzwerke zu sprechen kommen.

Kategorie:  AllgemeinFacebookSocial Media

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